Twitter, Telefon und Fax: So will Berlin gegen Fake News kämpfen

Twitter, Telefon und Fax: So will Berlin gegen Fake News kämpfen
Von Kirsten Ripper mit FAZ
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Die Regierung in Deutschland rüstet sich vor der Wahl im September gegen Angriffe durch Bots und Fake News.

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Offizieller Twitterkanal zum Kampf gegen Fake News und Bots

Kanzlerin Angela Merkel hat schon seit November mehrmals davor gewarnt hat, dass versucht werden könnte, mit Fakenews und Bots die Bundestagswahl n Deutschland im September 2017 zu beeinflussen. Jetzt hat der Bundeswahlleiter Dieter Sarreither in einem Gespräch mit der FAS erklärt, wie er die Wahl vor Hackerangriffen und Fake News schützen will. Dabei sollen auch die neuen Medien zum Einsatz kommen: “Wir werden auch einen eigenen Twitter-Kanal haben, über den wir am Tag der Bundestagswahl reagieren können.” Damit könnten dann etwa Falschmeldungen zu vermeintlich geschlossenen Wahlbüros richtiggestellt werden.

Sogar ein sogenanntes Abwehrzentrum soll gegründet werden. Wo sich dieses befinden wird, bleibt laut FAZ geheim.

Das geplante Abwehrzentrum gegen Desinformation soll nicht im Bundespresseamt entstehen: https://t.co/6CNxc37t57

— FAZ.NET (@faznet) 15. Januar 2017

Wie empfänglich Menschen in Deutschland für Falschmeldungen sind, zeigt, dass Verschwörungstheorien immer mehr Verbreitung finden – wie ein Experte im Gespräch mit euronews erläutert.

Klassisch: Telefon und Fax

Für den Fall eines Hackerangriffs auf die Computer des Bundeswahlamtes sieht sich Sarreither gerüstet: “Im Extremfall gibt es immer noch die klassischen Übermittlungswege von Telefon und Fax, um ein vorläufiges amtliches Endergebnis am Wahltag zu erstellen.”

Dieter Sarreither (66) hat Mathematik und Volkswirtschaftslehre studiert und leitet seit 2015 das Statistische Bundesamt.

Angela Merkel hatte im Dezember als Reaktion auf die Wahlen in den USA neue Regeln im Umgang mit Fake News gefordert.

Facebook gegen Fake News

Facebook hat das Recherchebüro Correctiv damit beauftragt, gegen die deutschsprachigen Fake News vorzugehen. Das haben die Journalisten mit Sitz in Essen und Berlin bestätigt.

Offensive gegen Fakenews: Facebook heuert correctiv_org</a> als Faktenprüfer an <a href="https://t.co/Rt8OpvMnqL">https://t.co/Rt8OpvMnqL</a> <a href="https://t.co/8naZAGmmhA">pic.twitter.com/8naZAGmmhA</a></p>&mdash; Tibor Martini (tibor) 15. Januar 2017

Das soziale Netzwerk Facebook versucht schon seit Monaten, gegen die vielen Fake News auf der Timeline der User vorzugehen.

Dabei hatte Mark Zuckerberg persönlich jede Verantwortung für Fake News im Zusammenhang mit der US-Wahl zurückgewiesen.

Was sind eigentlich Fake News?
Der deutschsprachige Duden führt den Begriff noch nicht, daher stellt sich schon die Frage, ob man auf Deutsch “Fakenews” vielleicht in einem Wort oder mit einem Bindestrich schreiben sollte. Oder ist das deutsch Wort der “Falschmeldung” vielleicht verständlicher?
Allerdings hat sich für alles, was mit Wahlmanipulation – vor allem über das Internet – zusammenhängt der Begriff “Fake News” durchgesetzt.

Trump und die Fake News

In den USA hat der gewählte US-Präsident Donald Trump seine eigene Sicht der Dinge. Er bezeichnet eine Reporter des Nachrichtensenders CNN als “Fake News” – und erlaubt es ihm nicht, auf der Pressekonferenz eine Frage zu stellen.

Trumps Ausruf Ihr seid Fake News – hier im Video ist inzwischen legendär.

Und in Österreich: Falter-Fake-News

In Österreich erregt derweil die Reaktion auf einen Artikel im “Falter” über die Privatstiftung von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll Aufsehen. ÖVP-Politiker bezichtigten den Chefredakteur des Falter Florian Klenk, Fake News zu verbreiten.

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Unbequemen #Journalismus als #FakeNews bezeichnen.
Läuft. In New York und Niederösterreich. florianklenk</a> <a href="https://twitter.com/vpnoeat">vpnoeathttps://t.co/xoHFieh5rG

— Lukas Sustala (@LukasSustala) 15. Januar 2017

Doch dagegen setzt sich der Journalist Florian Klenk auch juristisch zur Wehr.

Mein Anwalt hat heute einen Brief an die ÖVP-Niederösterreich gesandt. Ich hoffe, mein versöhnlicher Vergleichsvorschlag wird angenommen. pic.twitter.com/aCuslapCL0

— Florian Klenk (@florianklenk) 13. Januar 2017

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