Vor verschlossenen Grenzen

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Von Andrea Büring
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Viele Muslime dürfen wegen Trumps Einreisestopp nicht mehr in die USA reisen. Hier sind ihre Schicksale.

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Es geht nicht vor und nicht zurück. Sie sind Iraker, Syrer und Jemeniten, derzeit leben sie als Flüchtlinge in Jordanien. Ihr Traum vom American dream platzte am vergangenen Freitag, als US-Präsident Donald Trump einen Einreisestopp für sieben muslimische Staaten verhängte. Seitdem leben viele von ihnen in einer Grauzone.

Wie die Jesidenfamilie von Hudeida Naif Rasho. Sie stammt aus Sindschar im Nordirak. Als sie 2014 vor der Dschihadistenmiliz floh, entschloss sie sich schließlich, in die USA zu gehen, wo Verwandte leben.
Rasho sagt, “die bürokratische Prozedur dauerte ein halbes Jahr. Wir hatten zwei Gespräche in Bagdad, machten letzte medizinische Tests und dann sagte man uns, in zehn Tagen könnten wir in die USA ausreisen. Aber daraus wurde nichts.”

Spurensuche: Warum #Trump einen Einreisestopp gegen bestimmte Länder verhängte und andere aussparte. https://t.co/tWOkvoS8q4

— Max Holscher (@maxholscher) 31. Januar 2017

In Allentown in Pennsylvania kauften Angehörige für eine christlich orthodoxe Familie aus Damaskus ein Haus. Alles schien besiegelt, damit die Familie ein neues Leben inmitten von anderen Syrern beginnen kann.

Sarmad Assali erinnert sich:
“Meine beiden Schwager kamen mit ihren Familien in die USA. Sie hatten ein Einreise-Visum. Sie kamen um 7 Uhr 45 morgens am Flughafen von Philadelphia an, wo man sie dann in den nächsten Flieger zurück nach Qatar setzte, ohne dass sie uns benachrichtigen durften.”

Der #MuslimBan von #Trump sorgt für heisse Stifte – hier eine Auswahl an Karikaturen vom tglobepost</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/NoBanNoWall?src=hash">#NoBanNoWall</a><a href="https://t.co/4wkTf4UcqA">https://t.co/4wkTf4UcqA</a> <a href="https://t.co/YaGTsZPysn">pic.twitter.com/YaGTsZPysn</a></p>&mdash; nikki ost (nikki_ost) 31. Januar 2017

In Denver treffen sich Studenten in einer Bibliothek, die früher als Flüchtlinge ins Land kamen und mittlerweile eingebürgert sind. Sie quälen sich noch immer mit Kriegserinnerungen. Nun fühlen sie sich in ihrer neuen Heimat stigmatisiert.

Jeneba Berety hatte es nicht leicht. Sie sagt, “ich komme aus einem Bürgerkriegsland. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als ich herkam und dass meine Mutter, als sie aus dem Flugzeug stieg, den Boden küsste. In der Hoffnung, endlich in Sicherheit zu sein.”

Zahra Abdulameers Familie kam aus dem Irak. Sie meint, “ich bin US-Staatsbürgerin und Muslimin. Trump ist gegen den Islam. Was passiert, wenn er es auf einmal auf Muslime abgesehen hat, die US-Staatsbürger sind? Das macht mir Angst.”

Der “Islamische Staat”, al-Qaida und andere Dschihadisten feiern den #Einreisestopp des US-Präsidenten. https://t.co/FQuD3zmiqx

— SPIEGEL ONLINE (@SPIEGELONLINE) 31. Januar 2017

Farah Al-Khersan arbeitet als Staatsanwältin in Michigan, sie ist auf Einwanderung spezialisiert. Farah wurde im Irak geboren. Am Freitag saß sie stundenlang an der kanadischen Grenze fest, als sie von einem Abendessen zurück in die USA reisen wollte. Seitdem hat sie zahlreiche Mails und Anrufe von Betroffenen erhalten. Sie erklärt, “alle haben Angst vor der Abschiebung in Länder, in denen sie Verfolgung und möglicherweise auch den Tod riskieren. Sie sind unsicher und panisch.”

Wie viele Asylbewerber in den USA, die im Irak für die US-Armee gearbeitet haben. Für viele Landsleute sind sie Verräter. Im Irak droht ihnen der Tod.

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