Siedlungsräumung im Westjordanland: "Schwarzer Tag für den Zionismus"

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Von Euronews
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Die gerichtlich angeordnete Räumung der illegalen israelischen Siedlung Amona im Westjordanland ist von Gewaltausbrüchen überschattet worden.

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Die gerichtlich angeordnete Räumung der illegalen israelischen Siedlung Amona im Westjordanland ist von Gewaltausbrüchen überschattet worden. Mehrere Tausend Sicherheitskräfte wurden von Jugendlichen und Aktivisten attackiert. Durch Steinwürfe oder ätzende Substanzen wie Bleichmittel wurden mindestens 20 Polizisten verletzt. Vermummte blockierten immer wieder Straßen mit brennenden Reifen und Holzplanken, um die Sicherheitskräfte aufzuhalten. Über ein Dutzend Menschen kamen in Polizeigewahrsam.

Das höchste Gericht in Jerusalem hatte angeordnet, den Ort mit seinen rund 300 Einwohnern bis zum 8. Februar zu räumen.

Zahlreiche Räumungsgegner verbarrikadierten sich mit Einwohnern in Häusern. Die Polizisten trugen viele Menschen gegen ihren Willen aus der Siedlung. Mehrere Familien verließen Amona aber freiwillig. Siedlerin Tali Yahav sagte:_“Niemand will die Polizisten angreifen. Das war auch vereinbart, aber sie müssen ihre brutalen Methoden stoppen. Trotzdem will ich mich nicht entwurzeln lassen. Das hier ist mein Zuhause.”

Ein anderer Vertreter der Amona-Bewohner sprach von einem “schwarzen Tag für den Zionismus”. Israels Regierung hatte lange vergeblich versucht, alternative Standorte zu finden. Zunächst sollen die Siedler in der benachbarten Siedlung Ofra unterkommen. Am Vorabend der Räumung hatte die israelische Regierung 3000 neue Siedlerwohnungen im Westjordanland genehmigt

Die Räumung sollte am Mittwoch nach Anbruch der Dunkelheit weitergehen

Amona evacuation paused until morning https://t.co/IhDN1QwI0X

— nightingalern (@nightingalern) 1 February 2017

Das israelische Parlament erörtert aktuell ein Gesetz zur nachträglichen Legalisierung von Siedlungen im Westjordanland. Palästinensische Grundeigentümer könnten demnach mit Geld oder mit anderen Grundstücken entschädigt werden.

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