Griechische Schulden: Tsakalotos zu Sondertreffen in Brüssel

Griechische Schulden: Tsakalotos zu Sondertreffen 
in Brüssel
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Angesichts neuer Aufregung um das hoch verschuldete Griechenland hat der Chef des Euro-Rettungsfonds, Klaus Regling, zur Ruhe gemahnt.

WERBUNG

Angesichts neuer Aufregung um das hoch verschuldete Griechenland hat der Chef des Euro-Rettungsfonds, Klaus Regling, zur Ruhe gemahnt. «Ein nüchterner Blick auf die Fakten zeigt, dass
Griechenlands Schuldensituation keinen Grund für Alarmismus sein muss,» so Regling (in der «Financial Times»).

Nach griechischen Medienberichten gehört Regling zu den Gesprächspartnern des griechischen Finanzministers Euclid Tsakalotos, der in Brüssel einen toten Punkt in den Verhandlungen mit den Geldgebern überwinden wolle. Dabei standen unter anderem über die anstehenden griechischen Reformen etwa im Arbeitsmarkt und im Energiesektor auf der Themenliste, hieß es.

ARBEITSMARKT, ENERGIE, RENTEN

Von ihnen hängt die Auszahlung weiterer Hilfstranchen für das hoch verschuldete Land ab. Im Sommer stehen für Athen Kreditrückzahlungen in Milliardenhöhe an – ohne weitere Unterstützung dürfte dies problematisch werden. Die Regierung in Athen hatte bisher vor allem weitere Rentenkürzungen kategorisch ausgeschlossen, nachdem am Rentensystem bereits elf mal der Rotstift angesetzt wurde, seit die Hellas-Schuldenkrise 2010 ausgebrochen war. Im Juli muss das Land 7,5 Milliarden Euro an Krediten zurückzahlen.

#Greece has put the worst of its '15 slippage behind and has started to adjust again- no1 in adjustment tsakalotos</a> <a href="https://t.co/hfs5nyPcss">https://t.co/hfs5nyPcss</a> <a href="https://t.co/jSWHZSkvck">pic.twitter.com/jSWHZSkvck</a></p>&mdash; lisboncouncil (lisboncouncil) 14. Dezember 2016

Im Vorfeld der Gespräche in Brüssel haben sich Eurozone und IWF laut Insidern nach Medienberichten (“Reuters”) auf einen gemeinsamen Standpunkt zum sogenannten Primärüberschuss im Staatshaushalt geeinigt – das wäre das erste Mal seit Monaten. Griechenland solle demnach zusätzliche Reformen mit einem Volumen von 1,8 Milliarden Euro bis zum Ende des laufenden Hilfsprogramms 2018 beschließen und den gleichen Betrag noch einmal für die Zeit danach. Dabei gehe es um Steuereinnahmen und Rentenkürzungen. Nach Angaben eines weiteren Insiders gingen die Gläubiger davon aus, dass Griechenland noch zwischen drei Vierteln und der Hälfte der Reformen umsetzen muss, bevor es die nächste vorgesehene Tranche von 6,1 Milliarden Euro aus dem Hilfsprogramm erhalten kann.

Greece is worrying markets _ again. Is another crisis brewing? https://t.co/xCie2iprrPpic.twitter.com/bP8HyzcMpB

— AP Business News (@APBusiness) 10. Februar 2017

Die internationalen Geldgeber und Athen hatten sich im Sommer 2015 nach dramatischen Verhandlungen auf ein Hilfsprogramm von bis zu 86
Milliarden Euro bis 2018 verständigt. 2016 hatten die Euro-Finanzminister dann Griechenland nach Ende des Programms unter anderem weitere Schuldenerleichterungen in Aussicht gestellt, sollte
dies nötig sein.

Griechenland schleppt einen Schuldenberg von mehr als 300 Milliarden Euro. Der IWF bewertete den Schuldenstand von zuletzt knapp 180 Prozent der Wirtschaftsleistung als untragbar hoch.

Sigrid Ulrich mit Reuters, dpa

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

The Brief from Brussels: Kehrt die Griechenland-Krise zurück?

IWF: "Griechenlands Schulden nicht tragbar"

"Wir dürfen Leute, die mitreden wollen, nicht als Populisten abtun"