Rätsel um den Tod von Kim Jong Nam: Vierter Verdächtiger festgenommen

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Von Euronews
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Der Tod des Halbbruders von Nordkoreas Kim Jong Un gibt weiterhin Rätsel auf.

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Nach dem mutmaßlichen Mord an Kim Jong Nam, dem Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, geben die malaysischen Behörden seinen Leichnam weiterhin nicht frei. Auch die Ergebnisse Autopsie stehen noch aus. Zur Begründung sagte die malaysische Polizei:

“Menschen, die ihm nahestehen, also Brüder, Schwestern, Töchter, Ehefrau, müssen Beweise liefern. Bisher hat sich niemand bei der Polizei gemeldet und Anspruch auf den Toten erhoben.”

Nordkorea kritisierte das Vorgehen der malaysischen Behörden: man wolle das Ergebnis der Obduktion der Leiche nicht anerkennen, da sie ohne Einverständnis Nordkoreas vorgenommen worden sei.

Unterdessen ist ein vierter Verdächtiger in Malaysia festgenommen worden. Es handelt sich um den 46-jährigen Nordkoreaner Ri Jong Chol. Zuvor hatten die malaysischen Ermittlungsbehörden bereits zwei Frauen und einen Mann in Gewahrsam genommen. Außerdem wird nach weiteren vier Verdächtigen gesucht, die Malaysia inzwischen verlassen hätten. Sie werden mit dem ungeklärten Tod von Kim Jong Nam in Verbindung gebracht.

Kim Jong Nam war am Montag auf dem Flughafen von Kuala Lumpur von zwei Frauen angegriffen und vermutlich mit einem Spray besprüht worden. Daraufhin klagte er über heftige Kopfschmerzen und begab sich in die Ambulanz des Flughafens. Auf dem Weg ins Krankenhaus verstarb er wenig später.

Der Halbbruder des koreanischen Staatschefs war der älteste Sohn von Kim Jong Il, außer ihm gibt es noch Kim Jong Chol, den mittleren Sohn des ehemaligen Staatsoberhaupts. Beide Brüder zeigen kaum politisches Interesse, der überwiegend im Ausland lebende Kim Jong Nam soll sich kritisch gegenüber seinem Heimatland geäußert haben.

Der südkoreanische Geheimdienst geht davon aus, dass Nordkorea hinter dem vermeintlichen Mord steckt. “Wir vermuten das nordkoreanische Regime hinter diesem Vorfall, wenn man bedenkt, dass fünf der Verdächtigten Nordkoreaner sind”, sagte Jeong Jun-he, Sprecher des südkoreanischen Ministeriums, das für interkoreanische Fragen zuständig ist.

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