Malaysia führt Visumpflicht für Nordkoreaner ein

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Von Euronews
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Maßnahmen gegen Nordkoreaner nach Mord an Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un

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Der malaysische Vizeregierungschef Zahid Hamidi hat bekanntgegeben, dass Malaysia nun eine Visumpflicht für Nordkoreaner einführt. Er begründete dies mit Sorgen um die Sicherheit. Bislang konnten Nordkoreaner für einen Aufenthalt von 30 Tagen ohne Visa in das südostasiatische Land kommen.

Unterdessen kam Ri Jong Chol, – der Nordkoreaner, der in Zusammenhang mit dem Mord am Halbbruder des nordkoreanischen Herrschers festgenommen worden war, – frei. Man habe nicht genug in der Hand, um Anklage gegen den Mann zu erheben, so das Justizministerium.

Gegen zwei Frauen, eine Vietnamesin und eine Indonesierin, wurde jedoch Anklage erhoben. Beide sagen, dass sie glaubten, das Ganze sei ein Spaß für das Fernsehen gewesen. Eine meinte, es handele sich um Babyöl, das sie einem Mann ins Gesicht schmieren sollte. Ihnen droht die Todesstrafe.

“Die Höhe der Absurdität”

Am 13. Februar war Kim Jong Nam auf dem Weg vom Flughafen Kuala Lumpur ins Krankenhaus gestorben. Zuvor hatten ihm zwei Frauen etwas ins Gesicht geschmiert, bei dem es sich um die hochgiftige Substanz VX gehandelt haben soll. Nordkorea sagt, dies sei absurd. Sollte es VX gewesen sein, wären die beiden Frauen auch tot, so das Staatsfernsehen.

Nordkorea hat im Mordfall Kim Jong Nam das gesamte Ergebnis der Obduktion durch die zuständigen Behörden in Malaysia als absurd bezeichnet.

Nordkoreas staatliche Medien äußerten am Mittwoch Zweifel, dass die Todesursache durch das Nervengift VX klar nachgewiesen worden sei.

Sie vermieden dabei erneut, Kim Jong Nam beim Namen zu nennen, sondern identifizierten das Opfer als einen Nordkoreaner namens Kim Chol - ein Pseudonym, das Kim bei seinen Reisen verwendet hatte.

Das Gift wird von den UN als Massenvernichtungsmittel eingestuft. Südkorea beschuldigt das Regime in Nordkorea, hinter dem Mord an dem 45-Jährigen zu stecken.

Es sei “die Höhe an Absurdität”, zu behaupten, dass eine Person, die das hochgiftige Gift VX gegen einen anderen Menschen eingesetzt habe, selber ohne Schaden davongekommen sei, hieß es in Nordkorea. Die Substanz sei bereits in winzigen Mengen tödlich, sobald sie eingeatmet werde oder mit der Haut in Berührung komme. Südkorea und den USA wurde vorgeworfen, eine Schmierenkampagne gegen Nordkorea zu führen. Südkorea habe von Anfang an ein Gerücht verbreitet, wonach Kim Chol von zwei nordkoreanischen Agentinnen vergiftet worden sei.

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