Merkel weist Erdogans Nazi-Vergleich scharf zurück

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Solche deplatzierten Äußerungen seien eigentlich gar nicht ernsthaft zu kommentieren, sagte Merkel in Berlin.

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Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat den Nazi-Vergleich des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit scharfen Worten zurückgewiesen. Erdogan hatte deutschen Behörden Nazi-Praktiken vorgeworfen, weil sie mehrere Wahlkampfauftritte türkischer Minister verboten hatten.

Solche deplatzierten Äußerungen seien eigentlich gar nicht ernsthaft zu kommentieren, sagte Merkel in Berlin:“Es gibt tiefgreifende Meinungsunterschiede zwischen Deutschland und der Türkei – über den Zustand der Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei, über das Schicksal von weit über 100 verhafteten Journalisten – auch über das Schicksal unseres Landsmannes, des Journalisten Deniz Yücel.”

Der Deutschtürke Yücel sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis bei Istanbul in Untersuchungshaft, die bis zu fünf Jahren dauern könnte. Erdogan hatte Yücel als einen “deutschen Agenten“ als “Terroristen” und als Vertreter der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK bezeichnet. Dem Zeitungs-Korrespondenten wird Terrorpropaganda und Aufwiegelung der Bevölkerung vorgeworfen. Dafür drohen ihm bis zu sechseinhalb Jahre Haft.

Vor dem Hochsicherheitsgefängnis Silivri am Marmarameer #FreeDenizpic.twitter.com/6iKZUY4xsT

— Doris Akrap (@dorisakrap) March 2, 2017

Wir fordern die Freilassung von Besser_Deniz</a> und allen anderen verhafteten Journalisten in der <a href="https://twitter.com/hashtag/T%C3%BCrkei?src=hash">#Türkei</a>: <a href="https://t.co/uF1fDXlxMU">https://t.co/uF1fDXlxMU</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/FreeDeniz?src=hash">#FreeDeniz</a> <a href="https://t.co/i2TrRklP79">pic.twitter.com/i2TrRklP79</a></p>&mdash; Amnesty Deutschland (amnesty_de) March 3, 2017

Merkel bekräftigte, dass sich die Bundesregierung mit allen Mitteln für eine Freilassung von Yücel einsetzen werde. Merkel sagte ferner, Auftritte türkische Regierungsmitglieder in Deutschland blieben im Rahmen der Gesetze möglich, wenn sie rechtzeitig und mit offenem Visier angekündigt würden.

Unter dem Hashtag #FreeDeniz wird zu Demonstrationen für seine Freilassung aufgerufen.

#Çavuşoğlu kommt – wir auch! (Auto)korso für #Pressefreiheit Dienstag in Hamburg: https://t.co/QA2lXkmjbi#freedeniz#Korso4Denizpic.twitter.com/5ZcUdcF41C

— Benjamin Laufer (@rakeeede) March 5, 2017

#FreeDeniz – Fahrradkorso für die Pressefreiheit, 10. März 2017, 15:30 Uhr, Prinzipalmarkt #Münsterpic.twitter.com/2oClthHvml

— Dr. Bernd Drücke (@dr_druecke) March 4, 2017

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