Nach Wahlen in Niederlande: Harsche Reaktion aus der Türkei

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Von Euronews
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Der Krieg der Worte geht in die nächste Runde: Nach dem Wahlsieg der rechtsliberale Volkspartei von Ministerpräsident Mark Rütte in den Niederlanden kommen erste harsche Reaktionen aus der Türkei

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Der Krieg der Worte geht in die nächste Runde: Nach dem Wahlsieg der rechtsliberalen Volkspartei von Ministerpräsident Mark Rütte in den Niederlanden kommen erste harsche Reaktionen aus der Türkei.

Für Außenminister Mevlüt Cavusoglu teilen alle Parteien die anti-islamischen Ansichten von Geert Wilders: “Es gibt für uns keinen Unterschied zwischen Sozialdemokraten und Faschisten, sie haben alle die gleiche Mentalität. In welche Richtung steuert Europa? Ihr führt Europa einem Abgrund entgegen, bald werden dort Religionskriege beginnen. Das können wir im Moment feststellen”, sagte Cavusoglu.

Auch viele Türken sind der Meinung, durch den Wahlausgang werden sich die Beziehungen zwischen Den Haag und Ankara nicht verbessern lassen.“Rutte hat unseren Außenminister nicht einreisen lassen, die rassistische Mentalität wird sich also fortsetzen. Sein Sieg bedeutet, dass sie ihre Haltung uns gegenüber nicht ändern werden”, sagt ein Einwohner aus Istanbul.

Doch auch in der Türkei wünschen sich mancher Entspannung und ein Ende der Beleidigungen, wie dieser Türke aus Ankara: “Uns ist die Rhetorik egal, was zählt ist, dass es keinen Rassismus gibt. Es wäre schlimmer gewesen, wenn diese radikale Partei gewonnen hätte. Ich denke, wir können die Beziehungen zwischen den beiden Ländern wieder reparieren und somit das Verhältnis verbessern”, sagt ein anderer.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und der Niederlande stecken in einer schweren Krise, seit am Samstag ein Einreise- und Auftrittsverbot für türkische Ministern verhängt worden war.

Die Partei des niederländischen Ministerpräsidenten Rutte hatte nach dem für sie positiven Ausgang der Parlamentswahl eigentlich gerade versöhnlichere Töne gegenüber der Türkei angeschlagen. «Wir würden die Spannungen gerne abbauen», sagte Verteidigungsministerin
Jeanine Hennis-Plasschaert am Mittwochabend in Den Haag. Es sei alles andere als sinnvoll, so weiter zu machen wie in den vergangenen
Tagen.

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