Seit Monaten stock in Marokko die Regierungsbildung - jetzt soll der moderat-islamistische ehemaligen Außenminister El-Othmani einen neuen Versuch starten.
Gut fünf Monate nach der Wahl hat Marokko immer noch keine Regierung – jetzt hat König Mohammed VI. einen neuen Regierungschef ernannt. Saad Eddine El Othmani war zuvor bereits Außenminister und ist die Nummer zwei der moderat-islamistischen Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (PJD).
Parteichef Abdelilah Benkirane (PJD) hatte versucht, die bisherige Regierungskoalition mit liberalen Parteien und den ehemaligen Kommunisten weiterzuführen, scheiterte aber an einem Machtkampf mit dem Milliardär und ehemaligen Landwirtschaftsminister Aziz Akhannouch. Am Mittwoch entzog der König Bekirane den Auftrag zur Regierungsbildung.
Marokko hatte im vergangenen Oktober ein neues Parlament gewählt. Die PJD, seit 2011 größte Partei des Landes, konnte ihren Stimmenanteil noch einmal leicht ausbauen. Sie gilt als wertkonservativ und anti-westlich, distanziert sich aber von jeglicher Form von Gewalt und verspricht mehr soziale Gerechtigkeit.