"Geld für Schnaps und Frauen" -Muss Eurogruppenchef Dijsselbloem zurücktreten?

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Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hat mit einer abfälligen Bemerkung einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.

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Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hat mit einer abfälligen Bemerkung einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Der niederländische Finanzminister hatte mit Blick auf südeuropäische Krisenländer gesagt, als Sozialdemokrat halte er Solidarität für äußerst wichtig. Wer sie einfordere, habe aber auch Pflichten. In dem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ergänzte er: “Ich kann nicht mein ganzes Geld für Schnaps und Frauen ausgeben und anschließend Sie um Ihre Unterstützung bitten”

Portugals Außenminister Augusto Santos Silva forderte daher im Namen seiner Regierung den Rücktritt des Eurogruppen-Chefs. Die Kommentare von Dijsselbloem seien absolut inakzeptabel. Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos forderte den Eurogruppen-Chef in einem Zeitungsinterview auf, die Beleidigungen gegen südeuropäische Länder zurückzunehmen. Italiens Ex-Premierminister Matteo Renzi schrieb, Dijsselbloem hab eine gute Gelegenheit verpasst, zu schweigen. Je schneller er zurücktrete, desto besser. Für ihn selbst und für die Europäischen Institutionen.

Perché il Presidente dell'Eurogruppo se ne deve andare, prima possibilehttps://t.co/or2VXytZpN

— Matteo Renzi (@matteorenzi) 22 mars 2017

Der Fraktionsvorsitzende der Sozialisten im Europaparlament, der
Italiener Gianni Pitella, nannte die Aussagen “beschämend”. Er frage sich, ob eine Person mit dieser Überzeugung immer noch für fähig gehalten werde, das Amt des Eurogruppenchefs auszuüben.

Auch EU-Kommissarin Margrethe Vestager ging auf Distanz zu Dijsselbloem. “Ich hätte das nicht gesagt und ich halte es für falsch”, sagte Vestager am Mittwoch in Brüssel.

Dijsselbloem wies die Empörung zurück. Er habe allgemein über die Solidarität in der Eurozone gesprochen und nicht bestimmte Länder kritisiert, ein Sprecher des niederländischen Finanzministers am Mittwoch in Den Haag.

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