Ohne Atommächte: UNO-Staaten verhandeln über Kernwaffenverbot

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Von Euronews
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Bei der UNO wird seit dieser Woche über ein Verbot von Kernwaffen verhandelt. Viele Staaten verweigern sich jedoch einem Verbot, darunter die bis zu neun Länder, die Kernwaffen besitzen.

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Bei der UNO wird seit dieser Woche über ein Verbot von Kernwaffen verhandelt.

Anwesend sind aber nur rund zwei Drittel der Mitgliedsländer: 123 von 193. Zu den Initiatoren der Gespräche gehören Länder wie Schweden und Österreich. In Wien sitzt auch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA.

Viele Staaten verweigern sich jedoch einem Verbot, darunter die bis zu neun Länder, die Kernwaffen besitzen.

Die Unterstützer eines Verbots sind aber der Meinung, dass auch diese Länder durch einen internationalen Vertrag allmählich unter Druck kommen würden, ihre Bestände abzuschaffen – auch wenn sie das heute noch ablehnten.

Dass es Kernwaffen gebe, bedrohe die Existenz der Menschheit, sagt der Abrüstungsverantwortliche der UNO. Kim Won-Soo. Bei der Atomwaffenabrüstung müsse man dringend vorankommen.

Nichts hätte sie für ihre Familie lieber als eine Welt ohne Kernwaffen, sagt Nikki Haley, die UNO-Botschafterin der USA, die dem Treffen fernbleiben. Man müsse aber Realist sein: Keiner glaube wohl, dass Nordkorea einem Atomwaffenverbot zustimmen würde.

Deutschland fehlt bei dem UNO-Treffen in New York ebenso wie auch sonst fast alle NATO-Länder. Die Schweiz hatte sich bei der Abstimmung über diese Verhandlungen Ende letzten Jahres enthalten.

Die mit Abstand meisten Kernsprengköpfe besitzen die USA und Russland. Auch Großbritannien, Frankreich, China, Indien und Pakistan zählen zu den Atommächten.

Israel hat den Besitz von Atomwaffen nie zugegeben, aber auch nicht dementiert. Wie weit Nordkorea bei der Entwicklung von Kernwaffen ist, ist unklar. Mehrere unterirdische Versuche haben jedoch schon stattgefunden.

Die jetzigen Verhandlungen finden in zwei Etappen statt: diese Woche und dann vom 15. Juni bis 7. Juli. Die Zwischenergebnisse werden im September der UNO-Vollversammlung vorgelegt.

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