Das Ende einer Partnerschaft

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Von Euronews
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Vor Wochen waren sie noch beste Freunde, doch über dem Syrienkonflikt sind ihre Beziehungen auseinandergebrochen.

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Die Beziehungen zwischen den USA und Russland sind seit dem Kalten Krieg auf einem Tiefpunkt angelangt. Noch vor kurzem deutete alles auf das Gegenteil hin.

So sagte US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf, Russlands Präsident Wladimir Putin sei ein besserer politischer Führer als sein Vorgänger Barack Obama. Einige Beobachter sprachen selbst von einer neuen Ära in den Beziehungen der beiden Mächten.

Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton beschuldigte Russland, mit Cyberangriffen den Wahlkampf der Demokraten behindert zu haben. Einem US-Geheimdienstbericht zufolge erteilte Putin den Befehl dazu, um Trump zum Wahlsieg zu verhelfen. Die russische Einmischung wird derzeit im Kongress untersucht.

Am 14. Februar tritt der nationale Sicherheitsberater Michael Flynn zurück. Wochenlang war spekuliert worden, welchen Inhalt seine Telefonate mit dem russischen Botschafter hatten.

Doch dann erfolgte der mutmaßliche Giftgas-Angriff auf Chan Scheichun in Syrien, bei dem 72 Menschen sterben. Er markiert zugleich der Wendepunkt in den amerikanisch-russischen Beziehungen. Denn Trump befielt, die Armee des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu bombardieren, eines engen Verbündeten des russischen Präsidenten.

Congratulations to our great military men and women for representing the United States, and the world, so well in the Syria attack.

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 8. April 2017

Für Trump besteht kein Zweifel daran, “dass Syrien chemische Waffen benutzte, dadurch seine internationalen Verpflichtungen missachtete und die Appelle des Weltsicherheitsrates ignorierte.”

Die USA, Frankreich und Großbritannien reichten bereits mehrere Resolutionsentwürfe gegen die syrische Regierung ein, doch bisher blockierte Moskaus Veto die Beschlüsse der Vereinten Nationen im Syrienkonflikt.

Putin unterstützt Syriens Theorie, wonach das Giftgas durch die Bombadierung ein chemisches Waffenarsenals der Rebellen freigesetzt wurde. Er wirft den USA eigenmächtiges Vorgehen vor:
“Das Eingreifen der USA erinnert mich an die Ereignisse im Irak von 2003, als amerikanische Verantwortliche im Weltsicherheitsrat angebliche Beweise (für Massenvernichtungswaffen) präsentierten. Die USA begannen daraufhin einen Militäreinsatz im Irak, durch den das Land zerstört wurde, die Zahl der Terroristen zunahm und die IS-Miliz auf der internationalen Bühne auftauchte.”

Schuldzuweisungen, die erst Mal auf keine Besserung der Beziehungen schließen lassen.

Trump und Tillerson – die großen Putin-Freunde? Von wegen. Das sind die vier größten Konflikte. https://t.co/bJaBd4Y2Mk

— SPIEGEL ONLINE (@SPIEGELONLINE) 12. April 2017

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