Venezuelas Bürger demonstrieren gegen Regierungsgewalt

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Von Euronews mit DPA
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Mit einem Schweigemarsch haben die Menschen in Venezuelas Hauptstadt Caracas ihrer Mitbürger gedacht, die bei den Unruhen der vergangenen Monate getötet wurden.

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Mit einem Schweigemarsch haben die Menschen in Venezuelas Hauptstadt Caracas ihrer Mitbürger gedacht, die bei den Unruhen der vergangenen Monate getötet wurden. Gesperrte U-Bahnstationen und Straßenblockaden konnten sie nicht aufhalten: Tausende gingen auch am Samstag wieder gegen die Regierung von Präsident Nicolás Maduro auf die Straße.

“Nicolás Maduro, das ist eine friedliche Kundgebung”, sagte Lilian Tintori, die Frau des Oppositionspolitikers Leopoldo López, der seit 2014 im Gefängnis sitzt. Sie wolle nicht, dass die Venezolaner aus Hunger plündern müssten, so López, und sie fordert Nahrungsmittel und Medizin für alle.

Venezuela steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Der Staat und das Sozialsystem, lange finanziert durch die hohen Gewinne aus dem Erdölgeschäft, sind wegen des niedrigen Ölpreises kaum noch handlungsfähig. In dieser desolaten Lage werfen die Demonstranten Präsident Maduro vor, eine Diktatur errichten zu wollen.

Bewaffnete Milizen und unberechenbares Militär

Erst in der Nacht zum Freitag waren wieder mehrere Menschen bei Protesten getötet worden. Regierung und Opposition schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Angesichts der Proteste bewaffnet die Regierung Hunderttausende Milizen. Die Polizei setzte in der Vergangenheit immer wieder Tränengas und Schläge gegen die Protestierenden ein.

Die Demonstranten wehren sich mit Gewalt gegen den Staat, in den vergangenen Tagen flogen Molotow-Cocktails und Geschäfte wurden geplündert. Präsident Maduro aber erklärte, es werde keinen Bürgerkrieg geben. Die entscheidende Macht im Konflikt könnte am Ende das Militär sein. Die Opposition rief die Armee auf, mit Präsident Maduro zu brechen.

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