Die bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich unterlegenen Kandidaten wollen eine Sieg des FN in der Stichwahl verhindern.
Nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich wollen die unterlegenen Sozialisten und Konservativen dem parteilosen EU-Befürworter Emmanuel Macron den Weg ins höchste Staatsamt ebnen. Das Ziel ist es, die Rechtspopulistin Marine Le Pen unter allen Umständen zu stoppen.Der Aufruf sorgt für Ärger in Le Pens Hochburg Hénin-Beaumont. 46, 5 Prozent der Stimmberechtigten hatten sich hier in der ersten Runde für Le Pen entschieden. Entsprechend reagiert man auf die Aufrufe, den Front National zu verhindern.
“Das erste Mal, als eine Front gegen den FN gebildet wurde, das ist 15 Jahre her. Und jetzt hat der Front National Millionen mehr Unterstützer. Das beweist doch, das solche Aufrufe nichts bringen”, sagt ein Wähler. 2002 war überraschend Le Pens Vater Jean-Marie Le Pen ins Finale gekommen, das er dann aber klar gegen den Konservativen Jacques Chirac verloren hatte.
Die Stichwahl am 7. Mai wird für Marine Le Pen wohl eine Schicksalswahl. Die FN-Chefin hat in der ersten Runde so viele Stimmen wie noch nie in der Geschichte der Partei erhalten, mehr als 7,6 Millionen Franzosen entschieden sich für die 48-Jährige. In der Stichwahl ist nach Umfragen jedoch in klarer Sieg Emmanuel Macron zu erwarten.