100 Tage Donald Trump: zwischen Kunst und Krankheit

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Von Stefan Grobe
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Donald Trump ist seit 100 Tagen Präsident der USA.

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Heute ist Oscar 100 Tage alt. Er wurde am Tag der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump geboren.

Im Gegensatz zu Oscar ist für viele Landsleute die 100 Tages-Marke eines Präsidenten wichtig. In diesem Zeitraum schafft ein neuer Amtsinhaber viele Reformen, weil der Kongress zu großen Zugeständnissen bereit ist. Nicht so bei Trump.
Sein unberechenbarer Regierungsstil bereitet vielen US-Amerikanern Sorge, hat ein Psychotherapeut beobachtet. In den vergangenen 100 Tagen hat sich sein Patientenstamm vergößert.

Psychotherapeut David Sterberg sagt, “wir haben viele Patienten mit Angstzuständen, Wut und Depressionen. Die Hauptursache hierfür ist Vertrauensverlust. Es gibt einen Unterschied zwischen dem, was von der Administration gesagt und dann getan wird. Sie nehmen Trump als impulsiv und draufgängerisch wahr, so dass sie nicht wissen, was er als nächstes tut, noch wozu er fähig ist.”

Im Viertel von Capitol Hill machen viele Einwohner ihrem Ärger Luft – auf die leise Art. Sie wollen an amerikanische Werte erinnern, für die der neue Präsident ihrer Meinung nach nicht steht: Toleranz, Großzügigkeit und Offenheit angesichts kultureller Vielfalt.

Diese Grundstimmung teilen viele Künstler. Viele meinen, unter Trump hat sich das Land zum Schlechteren verändert. Die “Gallery O on H” zeigt eine Ausstellung mit Fotographien professioneller Fotographen und Amateure, die die Angst vieler Amerikaner in der Trump-Ära ausdrücken.

Trump stimuliere Künstler, meint Phil Hutinet, Herausgeber des Kunstmagazins “East City Art”. Diese seien einerseits besorgt wegen Trump, andererseits werde die Kunstwelt auf diesen Präsidenten reagieren, was Hutinet begrüßt. Hutinet sagt, “es herrscht große Angst. Trump sagt, dass er der Nationalen Stiftung der Künste die finanzielle Unterstützung entzieht. Die spielt jedoch eine große Rolle für viele Kunsteinrichtungen. Ich glaube, der Trend, dass Künstler auf Trump reagieren, wird sich fortsetzen. Es wird wohl in Zukunft mehr satirische Kunst geben. Die Kunst wird in vielfältiger Weise auf Trump reagieren.”

Während die Kunstszene einerseits besorgt und andererseits fasziniert von Trump ist, stehen die Anhänger des Präsidenten loyal hinter ihm. Umfragen zufolge würden 96% von ihnen Trump wieder wählen, trotz dem politischen Chaos während der ersten 100 Tage.

Callum Borchers ist Reporter bei der Washington Post. Er erklärt, “seine Unterstützer halten zu ihm. Es liegt wohl daran, dass sie seinen verwegenen Stil gut finden. Sie mögen den Gedanken, einen politischen Newcomer und Außenseiter im Weißen Haus zu haben. Das ist seine Marke, seine Anziehungskraft. Solange er das nicht ablegt, sieht es aus, als ob nichts, was er politisch unternimmt, seine Basis zerstören wird.”

euronews-Korrespondent Stefan Grobe:
“In den USA polarisiert Donald Trump mehr und mehr. Der Präsident hat allerdings gesagt, dass er die Menschen vereinen und nicht trennen will. In seinen ersten 100 Tagen ist ihm das jedenfalls nicht gelungen. Aber es bleiben ihm noch mindestens 1360 Tage.”

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