Nur Klatsch und Tratsch? Das "desaströse" Brexit-Dinner

Nur Klatsch und Tratsch? Das "desaströse" Brexit-Dinner
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Am Mittwoch Abend haben Jean-Claude Juncker und Theresa May gemeinsam zu Abend gegessen.

WERBUNG

Am Mittwoch Abend haben Jean-Claude Juncker und Theresa May gemeinsam zu Abend gegessen. Der EU-Kommissionspräsident und die britische Premierministerin sprachen über den Brexit. Schön war das offenbar nicht. Und es beschäftigt die Medien noch Tage danach.

Zehnmal skeptischer als zuvor sei er, sagte Juncker nach dem Treffen. So zitiert ihn zumindest die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Der Brexit könne kein Erfolg werden. Umso mehr strengte sich Juncker dem Bericht zufolge an, die EU-Position kompromissarm zu vertreten. Vorgezogene Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen? Nein. Der Versuch der Briten, bei den Brexit-Kosten auf einen Kompromiss zu setzen? Abgeschmettert.

Ein düsteres Bild vom EU-Austritt der Briten, das May zudem mehr als zuvor eine Brexit-Naivität anhaften lässt. Mays Versuche, eine bessere Verhandlungsposition zu erreichen, sind demnach auf ganzer Linie gescheitert.

Auch britische Medien griffen das Thema auf, und so fühlte sich May schließlich genötigt, zu reagieren und zu dementieren: “Soweit ich das beurteilen kann, ist das nur Klatsch aus Brüssel”, sagte sie. “Schauen Sie doch, was die EU-Kommission selbst nach dem Abendessen verlautbart hat: Die Gespräche waren konstruktiv.”

Trotzig vertrat May am Sonntag, vier Tage nach dem Treffen, in der BBC weiter ihre Standpunkte: Die Verhandlungen zum Austritt und über die künftigen Beziehungen, beispielsweise ein Freihandelsabkommen, will sie weiterhin gleichzeitig führen. Die EU-Kommission lehnt das ab. Sie will einen Schritt nach dem anderen gehen und nicht schon vorab Zugeständnisse an die Briten machen. Zumindest bei einem Thema bekam May verbale Unterstützung vom Kontinent: EU-Ratspräsident Donald Tusk sagte zum Thema Rechte von britischen Bürgern in der EU: “Sobald Großbritannien echte Garantien für unsere Bürger abgibt, werden wir rasch eine Lösung finden.”

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

"Betteln und bitten": Großbritannien macht EU-Bürgern das Leben schwer

Spanierin mit Arbeitserlaubnis in Großbritannien nach Rückkehr aus dem Urlaub abgeschoben

Back to the roots? Boris Johnson bald bei umstrittenem Sender GB News