Neuer französischer Premierminister wird Édouard Philippe. Das verkündete der Generalsekretär des Élyséepalastes, Alexis Kohler.
Damit wird er den bisherigen Premierminister Bernard Cazeneuve im Amt ablösen.
Der 46-Jährige ist Bürgermeister der Hafenmetropole Le Havre und Mitglied der konservativen Partei der Republikaner, der auch Jaques Chirac und Nicolas Sarkozy angehören. Philippe war schon seit Tagen als Favorit für den Posten gehandelt worden. Innerhalb der Partei gehört er zum moderaten Flügel, ersteht dem ehemaligen Premierminister Alain Juppé nahe.
Nach der Benennung von Philippe zum Premierminister erklärten die Konservativen, dass es keine politische Vereinbarung mit dem Präsidenten Macron gebe. Der Eintritt Édouard Philippes in die neue Regierung sei seine individuelle Entscheidung, gab der Parteichef der Republikaner Bernard Accoyer. Trotzdem werde ein Parteiausschluss nicht in Betracht gezogen.
Die Benennung des neuen Regierungschefs gilt als richtungsweisend für den Wahlkampf vor den französischen Parlamentswahlen im Juni. Dort muss es der jungen Bewegung “En marche!” von Präsident Emmanuel Macron gelingen, eine Mehrheit zu erlangen. Bisher ist sie nicht in der französischen Nationalversammlung vertreten. Andernfalls könnten Durchsetzung der Reformpläne des frischgebackenen Präsidenten nicht einfach werden. Macron will Frankreichs Wirtschaft reformieren. Er steht zur EU und will auch dort Reformen auf den Weg bringen. Dabei will er in enger Abstimmung mit Deutschland zusammenarbeiten.
Why #Macron believed #EdouardPhilippe was the right fit for French Prime Minister https://t.co/eQnKorGgFh
— Saskia Dekkers (@saskiadekkers) May 15, 2017