Journalisten-Morde in Mexiko: Kollegen fordern Ende der Gewalt

Journalisten-Morde in Mexiko: Kollegen fordern Ende der Gewalt
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die mexikanischen Journalisten sind traurig und wütend. Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für Medienvertreter. In diesem Jahr wurden bereits fünf Journalisten getötet.

WERBUNG

In Mexiko haben zahlreiche Journalisten am Dienstag ein Ende der Gewalt gegen Medienvertreter gefordert. Am Montag waren innerhalb weniger Stunden zwei Journalisten ermordet worden, darunter der renommierte Reporter Javier Valdez. Seit Jahresbeginn wurden bereits sechs Reporter getötet. Gewalttaten gegen Journalisten werden in Mexiko fast nie aufgeklärt.

“Die Straflosigkeit ist eine Einladung, noch mehr Journalisten zu töten. Es drohen keine Konsequenzen”, sagt eine Journalistin. “Wir sind keine besonderen Menschen, sondern Bürger wie alle anderen, aber die Gesellschaft will nichts sehen und hören”, fügt ein Kollege hinzu.

Javier Valdez, der Korrespondent der überregionalen Zeitung “La Jornada” und freie Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP, wurde am Montag in Culiacán im Bundesstaat Sinaloa erschossen. Die Leiche blieb einige Zeit mitten auf der Straße liegen, bis Polizei und Streitkräfte eintrafen und Gerichtsmediziner den Toten schließlich abtransportierten. Nur wenige Stunden nach dem Anschlag eröffneten Angreifer im Bundesstaat Jalisco das Feuer auf das Auto von Jonathan Rodríguez Córdova und töteten den jungen Reporter. Seine Mutter, die stellvertretende Geschäftsführerin der Wochenzeitung “El Costeño de Autlán”, wurde schwer verletzt.

Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für Medienvertreter. In diesem Jahr wurden bereits fünf Journalisten getötet. Erst vor sechs Wochen war die Korrespondentin von “La Jornada” im Bundesstaat Chihuahua, Miroslava Breach, erschossen worden.

Die Gewalttaten wurden international verurteilt. Auch die EU rief die mexikanische Regierung zum Handeln auf.

Aus Angst üben immer mehr Zeitungen Selbstzensur und berichten nicht mehr über das organisierte Verbrechen. In der Rangliste von Reporter ohne Grenzen (ROG) liegt Mexiko auf Platz 147 von 180 untersuchten Ländern. Nach Angaben des Journalistenverbands Articulo 19 gab es im vergangenen Jahr 426 Angriffe auf die Presse in Mexiko.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

TheCube: Landen Waffen für die Ukraine bei Drogenbossen in Mexiko?

Nach Entführung von 16 Polizisten: Brandanschlag auf Dienststelle

Warnung der USA: Agentengesetz könnte Georgiens EU-Beitritt behindern