Manuel Noriega, ein Mann der Extreme

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Von Andrea Büring
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Er war Diktator sowie CIA-Agent und saß im Gefängnis wegen Kokainhandels, Geldwäsche und des “Verschwindenlassens” unliebsamer Gegner.

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Er war Diktator sowie CIA-Agent und saß im Gefängnis wegen Kokainhandels, Geldwäsche und des “Verschwindenlassens” unliebsamer Gegner. Das war das Leben von Manuel Noriega.

1934 in Panama geboren, wächst er bei einer Tante in einem heruntergekommenen Viertel der Haupstadt auf. Seinen Vater lernt er niemals kennen. Er macht seinen Abschluss in der School of Americas, ein Trainingscamp der US Army, und wird “Chef der Nationalgarde”.

Zwischen 1983 und 89 ist er enger Verbündeter der USA: Über Panama werden Waffen an Rebellen in Nicaragua geliefert, die die linksgerichtete Regierung stürzen sollten.
Dann wirft die wichtigste Drogenbekämpfungsbehörde der USA Noriega jedoch vor, maßgeblich am Drogenhandel und -import in die USA beteiligt gewesen zu sein. “Den Amis sei gesagt, sie sollen aufhören mir zu drohen, denn ich habe keine Angst vor dem Tod,” erklärt er öffentlich.

1989 erklärt Noriega die Parlamentswahl für ungültig und wird im Dezember vom Parlament in Panama zum “máximo líder” ernannt. Er erklärt den USA den Krieg. Die Antwort von Präsident George Bush lässt nicht auf sich warten: “General Noriegas Drohungen stellen eine Gefahr für die 35.000 US-Bürger in Panama dar. Um ihr Leben zu schützen, schicke ich unsere bewaffneten Truppen nach Panama und werde General Noriega in den USA vor Gericht stellen.”

Am 20. Dezember nehmen 27.000 US-Soldaten die Haupstadt ein und durchsuchen jedes Haus nach ihm. Noriega hält sich in der Botschaft des Vatikans auf. Dort beschallen ihn US-Marines tage- und nächtelang mit Rockmusik, bis er sich schließlich stellt.

Wegen Drogenhandel, Geldwäsche und organisiertem Verbrechen wird er in Miami schließlich zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt. Noriega bestreitet alle Vorwürfe und präsentiert sich als Bollwerk gegen den amerikanischen Imperialismus im Kalten Krieg.

20 Jahre bleibt er dort in hinter Gittern, bevor er 2010 nach Frankreich ausgeliefert wird. Dort war er in Abwesenheit wegen Geldwäsche zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Im Dezember 2011 wird der 77-Jährige ein weiteres Mal ausgeliefert – diesmal in seine Heimat, wo er drei Mal zu 20 Jahren Haft verurteilt wird. Hintergrund ist das “Verschwindenlassen” von drei Oppositionellen in den 70er Jahren, auch diese Vorwürfe bestreitet Noriega.

Manuel Antonio Noriega

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