Atemberaubend: Wang & Dudamel mit Bartóks 1. Klavierkonzert

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Yuja Wang, Gustavo Dudamel und das Philharmonische Orchester von Los Angeles beeindruckten mit einem temporeichen Hochgenuss, der einem den Atem nahm

Eine befruchtende Verbindung: Yuja Wang, Gustavo Dudamel und seine Los Angeles Philharmoniker. Ihre Interpretation des ersten Klavierkonzerts von Bela Bartók in Los Angeles: ein Hochgenuss, der einem den Atem nimmt.

The draw of Yuja Wang and Bartók brings surprising consequences: Gustavo Dudamel begins a two-week cycle of Bartók… https://t.co/ukRy4m6w4fpic.twitter.com/vQ0r5bjx88

— Los Angeles Best Of (@LosAngelesBests) May 28, 2017

Gustavo Dudamel, Musikdirektor des L.A. Phil räumt ein: “Es ist eines der schwierigsten Stücke zum Dirigieren. Zu spielen, sowieso. Aber auch für das Orchester, das all diese Menge von Informationen zusammenbringen muss.”

Yuja Wang fügt hinzu: “Alles passiert so schnell, deshalb ist diese Musik so schwierig.” Bei der Probe, an der wir teilnehmen, sorgen sich dann auch prompt die Streicher über das Tempo der jungen Virtuosin. Sie könnten nicht folgen, klagen sie. Wang nimmt ihr Smartphone und stellt die Metronom-Funktion ein und lässt den Takt schlagen. Es ist das richtige Tempo. Die Probe geht weiter. Vor unserer Kamera fliegen Wangs Hände so schnell über die Tasten, dass man sie nicht mehr auseinanderhalten kann.

“Es ist hart für die Finger, aber auch hart für den Kopf, da mitzukommen”, gibt die 30-Jährige selbst zu. “Was zum Teil erklärt, warum Bartók nicht der populärste Komponist ist. Aber er ist künstlerisch auch sehr kompromisslos, wie er zum Beispiel seinen Goldenen Schnitt verwendet, dass er so präzise in Form und Timing ist. Im Grunde ist er, glaube ich, ein Kontroll-Freak!”

Dudamel: “In dem Konzert hat man ein besonderes Element durch den Rhythmus. Der Rhythmus wirkt lyrisch. Die Schlaginstrumente werden melodisch, es gibt einen Dialog zwischen dem Klavier und den Schlaginstrumenten, der einmalig ist. Und diese Dinge sind sehr mysteriös – denn man ist es nicht gewöhnt, eine Trommel eine Melodie spielen zu hören.”

Yuja Wang: “Bartók nutzt die Klangfarben der Schlagwerke – er schafft damit eine andere Klangwelt.”

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— Yuja (@YujaWang) May 26, 2017

Seit ihrer ersten gemeinsamen Arbeit vor vier Jahren entdecken die beiden Vollblutmusiker eine geistige Verbundenheit – dieselbe Wellenlänge. Wang: “Dieses Konzert ist eigentlich unmöglich. Und wir haben es gleich in der ersten Probe hinbekommen, diese Energie – ja, irgendsowas Telepathisches, wenn man auf der selben Wellenlänge ist.” Dudamel stimmt zu:
“Wir arbeiten direkt auf der Bühne. Manchmal reden wir vor der Probe überhaupt nicht miteinander, und dann gehen wir auf die Bühne und hören aufeinander. Da ist diese wunderschöne Interaktion, wie es sie in einer natürlichen Beziehung gibt, einer natürlichen künstlerischen Beziehung, die wirklich gut ist.”

“Spontan!” sind sich beide einig.

Für ihre Darbietung in der Walt-Disney-Konzerthalle bekamen sie Standing ovations. Das Konzert war der Auftakt für einen Bartók-Zyklus, bei dem die Los Angeles Philharmoniker Bartóks drei Klavierkonzerten Werke seiner Zeitgenossen Strawinsky und Janáček zur Seite stellten.

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