ViaRhôna - mit dem Rad die Rhone runter

ViaRhôna - mit dem Rad die Rhone runter
Von Euronews
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Eine Radroute verbindet den Genfer See mit dem Mittelmeer - gut 800 Kilometer die Rhone hinunter

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Life zeigt Ihnen den neu ausgeschilderten Radwanderweg ViaRhôna, der vom Genfer See bis zum Mittelmeer führt. Steigen wir auf die Pedale und schauen uns die Route an!

Wir werden nicht die ganzen gut 800 Kilometer der Route abstrampeln, sondern haben uns entschieden, zwei Stationen auf der Reise näher zu erkunden. Von Seyssel, einem wichtigen Flusshafen der Antike gut sechzig Kilometer hinter Genf, geht es flussabwärts nach Chanaz im Vorgebirge der französischen Alpen.

Hier in der Gegend, bei Portout, wurden Keramiken von vor über 2.600 Jahren gefunden. Später war dies ein Zentrum der galloromanischen Keramik-Produktion – das örtliche Museum zeugt davon. Kuratorin Marie Maréchal: “Das Museum ist den Töpfern von Portout gewidmet und wurde in einer alten gotischen Kapelle des 15. Jahrhunderts eingerichtet. Diese Keramik hier ist repräsentativ für die Töpfer von Portout. Sie ließen sich in der Gemeinde Chanaz nieder, weil diese ideal gelegen war, das war ein Knotenpunkt. Sie vertrieben ihre Keramik entlang der Rhone und ließen sich Amphoren vom Mittelmeer hochbringen, Amphoren aus Nordafrika und Spanien, in denen man Spuren von Wein, Öl und anderen Lebensmitteln gefunden hat.”

A propos Lebensmittel – ein Kaffee unterwegs kann nie schaden, und in der Rösterei von Chanaz rösten sie ihren eigenen.
Und wer nicht den ganzen Tag auf dem Fahrradsattel hocken möchte, kann zwischendurch zum Beispiel mal aufs Kanu umsteigen.

Während die ViaRhôna nicht überall direkt am Fluss verläuft, führt sie hinter Chanaz im Flusstal weiter nach Südwesten. Sie ist Teil des europäischen Radfernwegenetzes EuroVelo. Noch sind nicht alle Abschnitte fertig – manchmal muss man auch auf der Landstraße fahren. Mehr als die Hälfte der ViaRhôna verläuft auf autofreien Radwegen, der Rest auf kleineren Landstraßen, einige Abschnitte aber auch auf befahrenen Straßen, bei denen der Umstieg auf die Bahn empfohlen wird.

Die Route folgt dem Fluss bis zu Frankreichs zweitgrößter Stadt Lyon – um den Rang konkurriert sie mit Marseille. Hier geht es auf dem städtischen Radweg weiter. ViaRhôna und die Rhone durchqueren das Herz von Lyon, vereinen sich mit der Sâone, und dann geht es nach Süden Richtung Provence. Unser nächster Stopp ist bei Montélimar. Eric Bourry, Vorsitzender von Handisport Montélimar ist hier mehrmals die Woche mit seinem Handbike auf der Piste: “ViaRhôna – das bedeutet Sicherheit. Sicherheit erlaubt mir, allein oder mit Freunden Handbike zu fahren, aber in Sicherheit, in aller Ruhe.”

Montélimar ist berühmt für seinen Nougat – weißen Nougat – und am Wegesrand der ViaRhôna machen wir einen Abstecher in die Konfiserie und das Museum Arnaud Soubeyran. Seit fast zweihundert Jahren produziert das Familienunternehmen Nougat und exportiert ihn in die ganze Welt. Honig aus der Region und Mandeln von der Mittelmeerküste sollen die Ware so authentisch wie möglich machen. Manager Didier Honnoré: “Wir arbeiten vor allem mit örtlichen Lieferanten zusammen. Zum einen, weil wir das normal finden – wenn wir wollen, dass weiter Honig in dieser Region produziert wird, dann müssen wir ihn auch kaufen! Zum anderen, weil wir denken – und da sind wir ein bisschen chauvinistisch – dass unser Honig der beste ist!”

Das ViaRhôna-Projekt schiebt den örtlichen Tourismus an, denn jeder Fahrrad-Tourist, der die Region passiert, gibt statistisch gesehen mehr aus als ein Auto-Tourist. Nicolas Daragon, Vize-Präsident der Region Auvergne-Rhône-Alpes: “Wir wissen, dass ein Autotourist im Schnitt 45 Euro am Tag ausgibt, ein Fahrradtourist auf der ViaRhôna hingegen 70 Euro pro Tag. Das kurbelt also die Wirtschaft an und ist Werbung für unsere außergewöhnliche Region, insbesondere für das Rhone-Tal.”

Die Radroute führt dann weiter über Avignon und Arles durch die Camargue – bis zum Mittelmeer.

Mit Unterstützung von www.viarhona.com und www.auvergnerhonealpes.fr

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