Forderungskatalog der Arabischen Staaten an Katar

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Von Euronews
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In der schweren diplomatischen Krise zwischen Katar und mehreren arabischen Staaten haben diese dem Emirat in der Nacht zum Freitag mehrere Bedingungen für ein Ende des Konflikts gestellt. Unter anderem wurde die Führung Katars aufgefordert, umgehend die Unterstützung von Terroristen einzustellen und «bestimmten Personen» nicht mehr Zuflucht zu gewähren, sagte VAE-Außenminister Anwar Gargasch nach einem Bericht des Senders Al-Arabija. Nähere Angaben zu den übrigen Forderungen wurden nicht gemacht.

Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain hatten am 5. Juni ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen, den Luftverkehr gestoppt und die Grenzen geschlossen. Weitere arabisch-islamische Staaten schlossen sich der Blockade an. Sie beschuldigen Katar, Terrororganisationen wie den Islamischen Staat (IS) zu unterstützen. Sie werfen dem Golfstaat außerdem eine zu große Nähe zum Iran vor. Der schiitische Iran und das sunnitische Königshaus von Saudi-Arabien konkurrieren um die Vorherrschaft in der Region.

Der Forderungskatalog

  • Verbindungen zur Muslimbruderschaft und zu anderen Terrororganisationen abbrechen
  • Schließung des TV-Senders Al-Jazeera
  • Keine finanzielle Unterstützung von Medienunternehmen wie Arabi21 und Middle East Eye
  • Türkische Militärbasis in Katar schließen
  • Keine Finanzierung von Einzelpersonen oder Organisationen, die Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Bahrain als Terrororganisationen einstufen
  • Auslieferung aller Personen die in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Bahrain wegen Terrorismusvorwürfen gesucht werden
  • Ende aller Einmischung in innere Angelegenheiten von Saudi-Arabien, Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Bahrain. Keine Staatsbürgerschaft für Menschen aus diesen Ländern.
  • Weitergabe von Informationen über saudische Oppositionelle, die Katar finanziell unterstützt hat
  • Ausgleichszahlungen an Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Bahrain für Verluste, die aus politischen Entscheidungen Katars resultieren
  • Zustimmung zur Kontrolle, ob die Forderungen eingehalten werden
  • Militärische, politische und wirtschaftliche Anpassung an andere Golfstaaten und Arabische Länder
  • Zustimmung zu diesem Forderungskatalog innerhalb von zehn Tagen

In der Liste erscheint keine Forderung zum Gasstreit zwischen Saudi-Arabien und Katar. Nach Einschätzung von Analysten ist dies allerdings ein zentraler Punkt für die Eskalation der politischen Situation in der Region.

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