Brasiliens früherer Finanzminister Antonio Palocci ist zu einer 12-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. Ein Gericht in São Paulo sprach ihn der Korruption und Geldwäscherei schuldig.
Brasiliens früherer Finanzminister Antonio Palocci ist zu einer 12-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. Ein Gericht in São Paulo sprach ihn der Korruption und Geldwäscherei schuldig.
Seit Jahren wurde gegen Palocci im Odebrecht-Korruptionsskandal ermittelt, der als “Operation Car Wash” bekannt wurde. Neben dem Ex-Finanzminister sollen zahlreiche weitere brasilianische Politiker in die Affäre verwickelt sein.
Mit Schmiergeldern des Baukonzerns Odebrecht und anderer Baufirmen sollen sie sich teils selbst bereichert, sie teils zur Wahlkampffinanzierung genutzt haben. Im Gegenzug erhielten die Firmen hoch dotierte Aufträge für den Staatskonzern Petrobras.
Antonio Palocci soll so Gelder im Wert von über zehn Millionen Dollar veruntreut haben. Er war von 2003 bis 2006 Finanzminister unter Präsident Lula da Silva, für dessen Nachfolgerin Dilma Roussef war er 2011 Stabschef. Vor Gericht kündigte Palocci an, er sei bereit, Details über den landesweiten Korruptionsskandal preiszugeben.
Für Palocci könnte das eine kürzere Haftstrafe bedeuten. Für Lula da Silva schlechtere Chancen bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr. Denn gegen den erneut kandidierenden Ex-Präsidenten laufen Ermittlungen im selben Korruptionsskandal.