Iberia schafft Schwangerschaftstests für Bewerberinnen ab

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Von Alexandra Leistner
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Der Test sei Teil des gewöhnlichen medizinischen Check-ups gewesen, verteidigt sich die Airline.

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Die örtlichen Behörden der Balearen haben eine Rekordstrafe von 25.000 Euro gegen die spanische Airline Iberia verhängt.

Hintergrund ist die Verordnung von Schwangerschaftstests für Bewerberinnen um Stellen beim Flugpersonal. Der Test wurde als Teil des Bewerbungsprozesses verlangt.

Das Arbeitsministerium entschied, dass die Praxis ein ernster Verstoß gegen geltendes Arbeitsrecht darstelle. Man sei bei einer Kampagne gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz im vergangenen Jahr auf die Unregelmäßigkeit aufmerksam geworden.

Inspektoren fanden nach einem Bericht der Tageszeitung “El Pais” eine Reihe von Kriterien bei der Suche nach neuem Personal, die gegen das Arbeitsrecht verstießen. Die Rekrutierung hatte Iberia in die Hände der Firma Randstad gegeben.

Die Fluggesellschaft, die Teil der International Airlines Group (IAG) ist, teilte ihrerseits mit, dass es in Spanien Gepflogenheit sei, Bewerber im vorangeschrittenen Einstellungsverfahren medizinisch testen zu lassen.

Man habe durch die Schwangerschaftstests verhindern wollen, den Frauen Aufgaben zuzuteilen, “die ihre Schwangerschaft gefährden könnten”. Eine positiver Test sei in keinem Fall Grund gewesen, eine Frau nicht einzustellen.

Es ist das erste Mal, dass eine Strafe bezüglich einer geschlechterspezifischen Diskriminierung auf den Balearischen Inseln verhängt wurde.

In einem Bericht des Radios Antena 3 Noticias erklärte die junge Frau, die die Praxis zuerst bekannt gemacht hatte: “Wenn ich nicht zugestimmt hätte, wäre ich aus dem Bewerbungsprozess ausgeschieden.”

La joven que denunció a Iberia por el test de embarazo: “Si no marcaba ‘sí’, me quedaba fuera del proceso” ► https://t.co/sPpvcxf6yupic.twitter.com/F8QEKaR13v

— Antena3Noticias (@A3Noticias) July 11, 2017

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