Nach Suizidversuchen: Erfinder von "Blue Whale"-Spiel muss ins Gefängnis

Nach Suizidversuchen: Erfinder von "Blue Whale"-Spiel muss ins Gefängnis
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Von Alexandra Leistner
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Ein Gericht im russischen Tobolsk hat den Erfinder eines Onlinespiels, durch das mehrere Jugendliche versuchten, sich selbst das Leben zu nehmen, zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und vier Monaten verurteilt.

Philippe Budeikin nutzte das Pseudonym Philippe Lis (Fuchs) im russischen sozialen Netzwerk “Vkontakte”. Nach Angaben eines Gerichtssprechers gab der 21-Jährige zu, versucht zu haben, zwei junge Nutzerinnen in den Suizid zu treiben.

An dem Spiel “Blue Whale”, das er ins Leben rief und durch soziale Medien bekannt machte, nahmen Teenager sowohl in Russland als auch in Westeuropa teil. 50 Tage lang wurden die Spieler zu Mutproben aufgerufen, die von Tag zu Tag intensiver wurden.

Brauchen Sie Hilfe?

  • Wenn Ihre Gedanken kreisen und Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen.
  • Das geht kostenfrei und anonym telefonisch unter 0800/111 0 111, im Chat, per Mail oder persönlich.

Berichten zufolge wurde von den Jugendlichen verlangt, mitten in der Nacht aufzustehen, Horrorfilme zu schauen oder sich einen Blauwal in den Unterarm zu ritzen. Als Beleg verlangte der Spielleiter Beweisfotos.

Am letzten Tag des Spiels soll er die Teilnehmer dann aufgefordert haben, Selbstmord zu begehen. Zwei junge Mädchen konnten in letzter Minute von Ärtzen gerettet werden.

Das Spiel ist mittlerweile offline.

In den USA gab es in den vergangenen zwei Wochen zwei Todesfälle von Jugendlichen, deren Eltern das “Blue Whale”-Spiel für den Suizid verantwortlich machen.

In russischen Medien war Anfang März 2017 von 130 Suiziden in Russland die Rede. Eine offizielle Bestätigung gibt es nicht.

Auch in Deutschland wurde “Blue Whale” offenbar gespielt. Die bayrische Polizei warnt vor Panikmache.

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