Der Außenminister von Österreich und Parteichef der konservativen ÖVP Sebastian Kurz hat viele Politiker in Italien verärgert. Nicht nur die Tatsache, dass Kurz immer wieder damit droht, den Brenner zu schließen, stößt im Nachbarland auf Unverständnis. Besonders wütend über den Vorschlag von Kurz, die Migranten sollten auf der Insel Lampedusa bleiben ist der Bürgermeister der Insel.
“Eine derartige Aussage hätte ich mir von einem Neonazi, nicht von einem Vertreter eines EU- Landes erwartet. Offenkundig weiß Kurz nicht, wie groß Lampedusa ist”, sagte Salvatore Martello.
Der österreichische Außenminister wolle Lampedusa in eine Internierungslager verwandeln, kritisierte der sozialdemokratische EU-Politiker Gianni Pittella auf Twitter. Das sei nicht das Europa, für das er sich einsetze.
Bei einem Besuch von Italiens Außenamtschef Angelino Alfano in Wien wurde versucht, die Wogen zu glätten. Doch in Rom hoffen viele, dass der Wahlkampf in Österreich möglichst schnell vorbeigehen möge, und dass sich das Verhältnis zwischen Wien und Rom dann wieder beruhigt.
Austrian Foreign Minister Kurz wants to turn Lampedusa into a internment camp for migrants. This is not the Europe we stand for!
— Gianni Pittella (@giannipittella) 20. Juli 2017
Italien erzürnt: “Aussagen von Kurz wie jene eines Neonazi”.https://t.co/TlzZ8Ao1bhpic.twitter.com/xo3ZwUhkFN
— Kronen Zeitung (@krone_at) 20. Juli 2017