"Meisterwerke" zum 150. Geburtstag von Emil Nolde

"Meisterwerke" zum 150. Geburtstag von Emil Nolde
Von Euronews
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Gerade lohnt sich der Besuch besonders: Zum 150. gibt es eine Geburstagsausstellung - und der Garten blüht wunderschön!

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Hoch im deutschen Norden, umringt von Feldern, Kuhweiden und Blumenwiesen lädt die Nolde-Stiftung Seebüll zur Begegnung mit dem “Magier der Farben”.

In diesem Jahr lohnt sich der Besuch ganz besonders: Zum 150. Geburtstag des expressionistischen Malers, (*7. August 1867; † 13. April 1956) gewährt das Museum in seinem früheren Wohnhaus in Neukirchen-Seebüll nahe der dänischen Grenze tiefe Einblicke in dessen Leben und Werk.

Allein im lichtdurchfluteten Bildersaal reihen sich in der 61. Jahresausstellung der Stiftung mehr als 30 Gemälde aller Schaffensperioden. 130 Kunstwerke umfasst die Ausstellung zum runden Geburtstag des Malers (1867-1956) insgesamt, darunter 50 Malereien – und 23 Werke, die noch nie in Seebüll zu sehen waren.

Zentral an der Stirnseite des Bildersaals prangen drei Selbstbildnisse Noldes, umrahmt von knalligen Sonnenblumen, die zeigen, wie sich der Maler veränderte, mit schüchternem abweichenden Blick als 50-Jähriger und selbstsicher als 80-Jähriger.

Die Ausstellung lässt Noldes Weg nachverfolgen von der impressionistischen Malerei hin zu seiner Rolle als Wegbereiter der Moderne und Mitglied der Berliner “Brücke”-Gruppe um Ernst Ludwig Kirchner.

Noldes Bilder “sollen heben und bewegen”, wie der Meister selber sagte. Von seinen wilden “Kerzentänzerinnen” (1912) bis zu seinen kräftigen Landschaftsdarstellungen in Aquarell und Öl.

Auch die “ungemalten Bilder” sind in einem winzig kleinen Raum zu sehen. Bereits 1938 hatte er mit der Serie kleinformatiger Aquarelle begonnen, die auf über 1300 Blätter anwuchs und erst nach dem Tod des Künstlers bekannt wurde. Dank ihrer geringen Größe konnte er sie gut verstecken.

1941 wurde Nolde (der anfangs durchaus selbst mit dem Nationalsozialismus liebäugelte) wegen “mangelnder Zuverlässigkeit” aus der Reichskammer der bildenden Künste ausgeschlossen, wodurch ihm die professionelle Arbeit als Künstler untersagt blieb.

Die Figur des Malers Max Ludwig Nansen im Roman “Deutschstunde” von Siegfried Lenz ist Nolde in dieser Epoche nachempfunden. Eine Überwachung Noldes, wie im Roman beschrieben, ist jedoch nicht belegt.

Ein anderer Raum zeigt Tierskizzen und ein weiterer ganz in Gelb Blumen. Immer wieder Blumen, exotische, die er auf einer Reise in die Südsee kennenlernte – und die aus seinem eigenen Garten.

Apropos Garten, derzeit blüht dieser in seiner ganzen Pracht, zur Freude der Besucher. Dort erwartet sie eine weitere Begegnung, vier Skulpturen des britischen Bildhauers Henry Moore sind zu Gast und schmiegen sich vortrefflich in die blütenreiche Landschaft.

Aktuell in Seebüll: Emil Nolde trifft Henry Moore pic.twitter.com/M1G7s1XrYO

— AnnaSchlosserKeichel (@edelschwarz) 25 juin 2017

Die Ausstellung Meisterwerke ist noch bis zum 30.11. zu sehen.

Zum 150. Geburtstag würdigen acht Museen im Norden mit Sonderschauen das Werk des Malers.

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