Das Sterben der Rentiere

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Das ist Johan Andersson.

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Das ist Johan Andersson. Er ist Same, Rentierhirte, und er hat Angst um seine Herde. Er kommt aus Ammarnäs (Lappland). Er ist 22 Jahre alt. Er mag dieses Leben, diesen Job, wie er sagt. Doch das vermehrte Sterben der Tiere stimmt ihn nachdenklich. In Sibirien starben zwischen 2006 und 2016 80000 Rentiere. Den Nachwuchs über die Runden zu bekommen, ist zur Herausforderung geworden. Sobald die Tiere Junge bekommen, gehen sie hinauf in die Berge. Hier sind sie geschützter. Es ist sehr ruhig im Schnee. Das Gelände ist für die Rentiereltern besser zu kontrollieren. Hier kamen fast jede Stunde mehrere Tiere zur Welt. Doch die Bedingungen haben sich verändert. Als Johan noch ein kleiner Junge war, konnten die Herden den gesamten Winter dort bleiben. Die Tiere fanden genügend zu essen. Es musste kein Extrafutter gebracht werden. Heute können sie höchstens ein bis zwei Monate in der gleichen Umgebung bleiben, dann wird der Untergrund zu eisig. Sie kommen nicht mehr an das lebensnotwenige Futter. Der Winter beginnt später, der Frühling auch. Diese Verschiebungen bereiten allen Probleme. Die Pflanzen, die Tiere und auch die Menschen sind gestresst. Wenn der Schnee schmilzt, friert das Wasser derart zu, dass die Rentiere dies nicht durchbrechen können. Die Flechten sind vom Eis regelrecht eingesperrt. Wenn so etwas früher passierte, war es nicht so schlimm. Die Tiere konnten auf die Bäume ausweichen. Dort wuchsen die Flechten auch üppigst. Doch der Wald verschwindet zusehens. So müssen die Hirten nun Extrafutter kaufen, was Geld kostet. Nicht jedes Rentier verträgt das. Auch Johan verliert immer mehr seiner Tiere. Er weiß nicht genau wieviele. Er findet sie manchmal nicht mehr. Er will es gar nicht wissen, sagt er. Der Gedanke daran liesse ihn erschaudern. Wie es weiterginge, weiß er nicht. Das Problem mit dem Futter werde immer größer. Es sei so schade. Johan meint, es sei sehr erfüllend, mit diesen Geschöpfen leben zu dürfen.

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