US-Militärdrohung: "Trump go home", schallt es aus Venezuela

US-Militärdrohung: "Trump go home", schallt es aus Venezuela
Von Euronews
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Die Kriegsrhetorik aus den USA wird im südamerikanischen Krisenstaat Venezuela für eigene Propaganda genutzt. Präsident Nicolás Maduro machte am Montag Stimmung gegen seinen Rivalen, US-Präsident Donald Trump. “Trump go home”, “Trump, geh nach Hause”, rief Maduro Tausenden Anhängern zu, diese stimmten in den Sprechchoral ein. Sein Land könne nicht bedroht werden, sei aber weiterhin zu Gesprächen bereit, so Maduro. Außerdem kündigte er Militärübungen an, offenbar als Reaktion auf die Drohung aus den USA.

US-Vizepräsident Mike Pence hat sich derweil in Venezuelas Nachbarland Kolumbien mit Exilvenezolanern getroffen. Er erneuerte indirekt die militärische Drohung der USA: “Präsident Trump hat deutlichgemacht, dass wir nicht tatenlos zusehen werden, während Venezuela in eine Diktatur abrutscht. Wir werden nicht nur danebenstehen, wenn das Land zerfällt. Der Präsident hat gesagt, ein gescheiterter Staat in Venezuela bedroht das Wohlergehen unserer gesamten Erdhalbkugel und der Menschen in den Vereinigten Staaten.”

Pence traf sich außerdem mit Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos. Kolumbiens Regierung, eine der schärfsten Kritikerinnen des venezolanischen Regierungschaos, lehnt ein militärisches Eingreifen der USA im Nachbarland ab. Aus dem Außenministerium heißt es: “Auch wenn es derzeit schwierig erscheint, auf dem Verhandlungsweg eine friedliche Lösung zu erreichen, glauben wir weiterhin, dass das der angemessene Weg ist.”

Ebenfalls kritisch äußerten sich die Regierungen anderer südamerikanischer Staaten wie Bolivien und Peru. Die deutsche Bundesregierung findet Trumps militärische Option für Venezuela auch nicht besonders hilfreich. Regierungssprecher Steffen Seibert warb für die Fortsetzung diplomatischer Verhandlungne, forderte aber gleichzeitig eine “Rückkehr zur demokratischen Ordnung” in Venezuela. Mit der De-Facto-Entmachtung des demokratisch gewählten Parlaments führe Präsident Nicolás Maduro sein Land weg von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.

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