FARC fordert Entwaffnung aller Gruppierungen

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Von Euronews
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Die kolumbianische FARC ist inzwischen eine bürgerliche Partei – doch der Friedensprozess ist noch nicht abgeschlossen. Einige Guerilla-Führer warten noch auf ihren Strafprozess. Sie könnten auch bei einer Verurteilung öffentliche Ämter bekleiden, sagt zumindest Ariel Avila von der kolumbianischen Stiftung für Frieden und Versöhnung, mit dem Euronews-Korrspondent Héctor Estepa in Bogotá sprach:

“Angenommen ein Guerillakämpfer ist Kongressmitglied, und nach einem Jahr wird er verurteilt, wird er weiterhin Politik machen können,” erklärt Avila. “Er muss nur die Wahrheit sagen, sich entschuldigen, Wiedergutmachung leisten und versichern, dass es nicht wieder vorkommt.”

Besorgnis erregend findet Avila den Anstieg der Morde an Gemeindevertretern, von denen einige der FARC nahe stehen. Und es gibt noch immer rechts gerichtete Guerillagruppen, die keinen Friedensvertrag unterzeichnet haben, so etwa die EN-Guerilla. Avila warnt vor einzelnen Interessengruppen: “Kolumbien hat große Probleme. Sie betreffen das Land, die Wahrheit und die Politik. Es gibt regionale Eliten, die von dem Konflikt profitiert haben und die bereit sind, zu morden, um den Status Quo zu erhalten. Solche Leute wollen keinen Friedensprozess.”

Seit April wurden 23 Guerrillakämpfer oder deren Angehörige ermordet. Jetzt fordert die FARC Schutz.

Die einzige Lösung, so meint FARC-Mitglied Fredy Pastor alias ‘Jair Romero’ ist die Entwaffnung aller Kämpfer: “Wir fordern von der Regierung immer wieder, dass, wenn sie es mit dem Frieden wirklich ernst meint, das paramilitärische System im Land entwaffnet werden muss.”

Seit 1. September ist die FARC offiziell eine politische Partei.
Damit ist ein großer Schritt in eine bürgerliche Existenz geschafft. Héctor Estepa, für Euronews: “Jetzt beginnt die schwierigste Aufgabe der FARC. Einerseits muss sie sich nach 53 Jahren Krieg und tausenden Toten als politische Partei verkaufen. Andererseits will sie aber ihre revolutionären Ideale nicht aufgeben.”

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