Gewaltwelle gegen Rohingya: Ganze Dörfer verbrannt

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Von Euronews
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Die Gewaltwelle gegen die Rohingya im Norden Myanmars bricht nicht ab. Nach Militärangaben sind allein in der vergangenen Woche 400 Menschen der muslimischen Minderheit getötet worden. Im selben Zeitraum sind 40.000 Rohingyas ins benachbarte Bangladesch geflohen.

Eine geflüchtete Frau erzählt:
“Wir sahen wie Anwohner, Militär und Polizei unser Dorf umstellten, sie kamen von allen Seiten. Dann feuerten sie auf uns, Männer, Frauen, sogar Kinder. Sie haben niemanden verschont. Rund 300 Menschen starben so. Es gab keinen Ausweg. Einige von uns haben es doch geschafft, durch die Reisfelder zu entkommen. Alle anderen wurden getötet. Sie haben das Dorf verbrannt.”

Die gemeinnützige Organisation Human Rights Watch veröffentlichte Satellitenbilder eines abgebrannten Dorfes. In dem Bericht heißt es, dass es sich “sehr wahrscheinlich” um Brandstiftung handele.

Die Regierung von Myanmar dagegen macht eine Gruppe militanter Rohingya, die ARSA, für die Brandstiftungen verantwortlich und ließ Tausende Nichtmuslime aus der Region evakuieren. Die Miliz hatte im Oktober 2016 Militärposten der Regierung in Rakhine angegriffen.

Die Geflüchteten hingegen berichten von staatlichen Sicherheitskräften, die ihre Dörfer anzünden und mit grausamer Gewalt gegen sie vorgehen. Die, die entkommen, fliehen über den Grenzfluss Richtung Bangladesch. Wer nicht ertrinkt, muss damit rechnen, von den Grenzsoldaten zurückgeschickt zu werden.

In der Provinz Rakhine leben rund eine Million Rohingya, die aber keine myanmarische Staatsangehörigkeit besitzen.

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