Saakaschwili scheitert bei Einreiseversuch in die Ukraine

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Von Euronews
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Der frühere georgische Präsident Michail Saakaschwili scheitert bei Einreiseversuch in die Ukraine.

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Der früherer georgische Präsident Michail Saakaschwili ist bei einem Einreiseversuch in seine zweite Heimat die Ukraine gescheitert. Der Zug, mit dem er an diesem Sonntag einreisen wollte, wurde in der polnischen Grenzstadt Przemysl festgehalten und Saakaschwili über Lautsprecher aufgefordert auszusteigen. Der Grund: keine Papiere. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte seinem einstigen Freund, den er 2015 als Reformhelfer zu sich gerufen hatte, im Juli die ukrainische Staatsbürgerschaft aberkannt.

“Sie machen es genauso wie in der Sowjetunion, wenn man einen Dissidenten loswerden wollte, man ließ sie ins Ausland reisen und nahm ihnen die Staatsbürgerschaft weg”, so der Kommentar von Saakaaschwili. Poroschenko verhalte sich wie zu Sowjetzeiten, wie der KGB. Diese Zeiten seien vorbei.

Saakaschwili wurde auf der Reise von der Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko und mehreren ukrainischen und polnischen Abgeordneten begleitet. Parteifreunde Timoschenkos versuchten, die ukrainische Zugchefin unter Druck zu setzen und eine Abfahrt zu erzwingen. Ohne Erfolg.

Hunderte Anhänger warteten auf ukrainischer Seite vergeblich auf Saakaschwilis Ankunft. Der demonstrative Einreiseversuch gehört zu einem seit Monaten schwelenden Streit zwischen Saakaschwili und Poroschenko. Der Ex-Präsident Georgiens hatte sich als Gouverneur der ukrainischen Schwarzmeerstadt Odessa zunächst versucht, Reformen durchzusetzen, sich dann aber mit Poroschenko überworfen. Er strebt in der Ukraine eine neue politische Karriere an. Die Einreise ohne gültige Papiere begründete er damit, dass er vor Gericht um seine Staatsbürgerschaft kämpfen wolle.

Der Intercity nach Kiew wurde am späten Nachmittag in Przemysl ganz gestrichen. An die Passagiere erging die Aufforderung, mit Autobussen in die Ukraine weiterzufahren. Was bei einer Einreise Saakaschwilis in die Ex-Sowjetrepublik passiert, war am Sonntag unklar. Schlimmstenfalls drohte ihm eine Verhaftung. Georgien soll wegen Vorwürfen des Amtsmissbrauchs die Auslieferung des Ex-Staatschefs beantragt haben, der von 2004 bis 2013 regierte.

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