Venezuela: Wenn ein Kaffee 300 Euro kostet...

Venezuela: Wenn ein Kaffee 300 Euro kostet...
Von Alberto De Filippis
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In Venezuela hat Staatspräsident Nicolas Maduro erklärt, er sei bereit, ein Diktator zu sein, wenn er damit seinem Land helfe und stabile Preise sicherstelle. “Wenn es darum geht, Gutes zu tun, dann verwandle ich mich sogar in einen Diktator, um die Preise für das Volk zu garantieren. Und ich rede hier nicht, um zu reden.”

Im spanischen Wortlaut sagte der venezolanische Präsident: “Lo quiero hacer por las buenas, pero si tengo que hacerlo por las malas y convertirme en un dictador para garantizarles los precios al pueblo lo voy a hacer por las malas. ¡Que lo sepan! Y ustedes saben que yo no hablo por hablar.”

Von stabilen Preisen können die Menschen in Venezuela aber nur träumen. Seit Monaten gibt es im Land eine Hyperinflation, es fehlt an Medikamenten und oft auch an Lebensmitteln. Die Inflationsrate lag 2016 schon bei 255 Prozent, und seither ist alles noch viel schlimmer geworden. Grund für die desaströse Wirtschaftslage ist der seit 2014 fallende Ölpreis für einen der größten Ölexporteure der Welt.

Im täglichen Leben führt das dazu, dass der US-Dollar oder der russische Rubel bei internationalen Geschäften als Ersatzwährungen für den venezolanischen Bolivar eingesetzt werden. Selbst für Dinge des täglichen Lebens müssen die Bewohner horrende Summen aufbringen und gehen mit Bündeln von Geldscheinen einkaufen.

Unabhängige Experten der Harvard University veröffentlichen auf Spanisch in Internet die wirklichen Zahlen der Inflation in Venezuela, einem Land, in dem inzwischen ein Kaffee dem offiziellen Wechselkurs der Regierung zufolge 300 Euro kostet…

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