Chelsea schlägt Underdog 6:0 - doch wer sind die "Flüchtlingsjungs" von Karabach Agdam?

Chelsea schlägt Underdog 6:0 - doch wer sind die "Flüchtlingsjungs" von Karabach Agdam?
Von Euronews
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Chelsea hat haushoch gegen Karabach Agdam gewonnen - mehr zum Champions-League-Auftakt der "Flüchtlingsjungs" aus Aserbaidschan.

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Der FC Chelsea hat schon lange nicht mehr so hoch gewonnen, 6 zu 0 gegen den Champions-League-Club, den kaum einer kennt: Karabach Agdam. Schon nach der ersten Halbzeit stand es 2:0 für Chelsea, in der zweiten Hälfte gab es noch vier Tore. Torschützen waren auch die Neuzugänge Davide Zappacosta, der zuvor in Turin spielte, sowie der Franzose Tiemoue Bakayoko. Der Belgier Michy Batshuayi erzielte Treffer Nummer 5 – es folgte ein Eigentor von Maksim Medvedev.

Chelsea-Coach Antonio Conte will vor dem Derby gegen Arsenal noch besser werden und einen “gesunden Wettkampf” unter seinen Spielern aufbauen.

Doch dem Coach der “Verlierer”-Mannschaft aus Aserbaidschan fehlt es nicht an Selbstvertrauen. Qurban Qurbanov sagte vor dem Spiel: “Es gibt keine Mannschaft, die wir fürchten.”

Karabach – da war doch was? Ja, der Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien um die Enklave Berg Karabach. Die Stadt Agdam liegt zwischen den Fronten, heute wohnt dort niemand mehr, es ist eine Geisterstadt. Nach 1988 wurden die einst etwa 50.000 Bewohner von den blutigen Kämpfen vertrieben. Der Fußballclub, der in Aserbaidschan schon seit Jahren Erfolge feiert, ist in die Hautpstadt Baku ausgewichen – daher der Name “Flüchtlingsclub”.

Champions-League-Neuling Karabach Agdam: Der “heimatlose” Außenseiter https://t.co/VjowEjPJLkpic.twitter.com/BhMuQhWkSr

— euronews Deutsch (@euronewsde) 12 septembre 2017

Aserbaidschans Präsident leitet aus den sportlichen Erfolgen von Karabach Agdam seine eigene Interpretation ab. “Auch wenn die Stadt Agdam besetzt ist, erobern ihre Vertreter Europa. Dies zeigt, dass sich das aserbaidschanische Volk niemals mit der Besetzung abfinden wird.”, sagte Ilham Aliyev – als Karabach Agdam glorreich in die Champions League einzog.

Die Kämpfe zwischen Aserbaidschan und Armenien flammen immer wieder auf, gelöst ist der terrirtoriale Konflikt keinesfalls. Es gibt auch immer wieder Tote – 2016 sogar mehr als 100.

5 tote Soldaten und gegenseitige Schuldzuweisungen zwischen Armenien und Aserbaidschan https://t.co/i3Jl85wHNIpic.twitter.com/P1iPtSOi6U

— euronews Deutsch (@euronewsde) 28 février 2017

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