Russland und Weißrussland starten Großmanöver "Sapad 2017"

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Von Euronews
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Russland und Weißrussland haben das gemeinsame Militärmanöver "Sapad" begonnen. Das weckt bei den Nachbarstaaten Sorgen.

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Russland und Weißrussland haben das gemeinsame Militärmanöver “Sapad”, zu deutsch: Westen, begonnen.

Sieben Tage lang wird der Kampf gegen drei ausgedachte Länder simuliert, die Russland und Weißrussland angreifen. Das Manöver findet an den Grenzen zu den baltischen Staaten statt, zu Polen und der Ukraine statt.

Dort fürchtet man, Russland übe in Wirklichkeit einen Angriff.

Litauens Verteidigungsminister Raimundas Karoblis sagte: “Das militärische Muskelspiel Russlands an unseren Grenzen, Russlands Präsenz in Syrien und generell im Süden zeigt, dass Russland zu einer konventionellen Bedrohung wird.”

Bei den Manöverparteien weist man die Vorwürfe und Sorgen zurück. Der weißrussische General Oleg Woinow: “Bei der Suche nach einem Ort für das Manöver haben wir Gebiete ausgesucht, die weit von nationalen Grenzen entfernt sind, um Spannungen mit der Ukraine, Polen, Litauen und Lettland zu vermeiden.”

An dem Großmanöver sollen nach offiziellen Angaben 12.700 Soldaten aus beiden Ländern teilnehmen: 5500 russische und 7200 weißrussische Soldaten.

Einige westliche Staaten und die Nato gehen jedoch davon aus, dass die eigentliche Teilnehmerzahl viel höher sein könnte und Moskau und Minsk somit gegen die internationalen Spielregeln verstoßen.

Die Zahl von 12.700 nennt Russland demnach nur, um Verpflichtungen zu umgehen, die es als Mitglied der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eingegangen ist.

Diese sehen unter anderem vor, dass OSZE-Staaten bei Militärmanövern mit mehr als 13.000 Soldaten eine umfangreiche Beobachtung ermöglichen.

Selbst das Überfliegen das Manövergebiets und Gespräche mit beteiligten Soldaten wären demnach erlaubt.

Die NATO bezeichnete das Manöver als bewusste Provokation.

Aus Russland und Weißrussland heißt es dagegen, das Menöver sei Routine, die Armeen beider Länder trainierten bereits seit Ende der Sowjetunion alle vier Jahre im Herbst gemeinsam.

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