Woher kommen die AfD-Wähler?

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Von Euronews
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Männlich und ostdeutsch, so sieht der Durchschnittswähler der AfD aus. Aber nicht nur: Viele enttäuschte Unions-, SPD- und vor allem Nichtwähler ebnen der neuen Partei dem Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap den Weg in den Bundestag. Zum ersten Mal seit dem 2. Weltkrieg sitzen nun Rechtspopulisten im deutschen Parlament.

Matthias Quent vom Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft warnt, “die AfD ist eine große Herausforderung für die Demokratie – insbesondere in Deutschland vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte. Denn wir sehen: Das, was die AfD entfesselt, ist nicht nur ein Protest, ein Anti-Eliten Populismus, sondern eben auch eine völkische rassisitische Ideologie, die sich bisweilen positiv auf den Nationalsozialismus bezieht. Und sie erreicht diese Erfolge in einer Situation, in der es Deutschland objektiv sehr gut geht.”

Im Wahlkampf fielen mehrere Politiker der AfD mit rassistischen Kommentaren auf. Und das sei erst der Anfang, meint Quent: “Auch unter den Bundestagsabgeordneten, die für die AfD einziehen, sind viele Rechtstextreme, die dieses Parlament als eine Bühne missbrauchen werden. Es ist davon auszugehen, dass sie versuchen, aus dem Parlament heraus auch soziale Bewegungen von Rechts, auch rechtsextreme Gruppen wie “die Identitäre” und “Netzwerk 1%” einzubinden und somit einen kulturellen politischen Rechtsruck in der Gesellschaft hin zu bewirken.”

Sachsen ist die Hochburg der AFD. Hier wurden die Rechtspopulisten stärkste Kraft und überholten selbst die CDU.

Doch auch in Bayern, Hessen, Baden-Württemberg und im Ruhrgebiet sitzen die Wähler. Angesichts des Erfolgs der Rechtspopulisten wird oft übersehen: 87% der deutschen Wähler haben für andere Parteien gestimmt.

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