Fastfood-Mäuse in New York: Gibt es bald eine neue Spezies?

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Von Cornelia Trefflich
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Der Mensch beschleunigt offenbar auch Evolutionsprozesse: Forscher fanden heraus, dass Stadtmäuse veränderte Genabschnitte haben. Und zwar die, die für die Verarbeitung von Fettsäuren zuständig sind.

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Bald könnte es neue Spezies von Mäusen geben: Die sogenannte Fastfood-Maus. Darauf schließen Forscher der State University und der Fordham University in New York nach ihren jüngsten Untersuchungsergebnissen.

Bei ihren genetischen Untersuchungen von auf dem Land und in der Stadt lebenden Mäusen der Art Peromyscus leucopus stellten sie fest, dass letztere ein verändertes Erbgut aufweisen. So sei in den genetischen Abschnitten, die für die Verdauung und andere Stoffwechselprozesse verantwortlich sind, eine Modifizierung festzustellen. Die Stadtmäuse hatten zudem eine größere Leber als ihre Artgenossen auf dem Land.

Diese Beobachtung erklären die Forscher folgendermaßen: Die New Yorker Stadtmäuse sind ständig den Überresten von fetten Speisen, wie Cheeseburgern und Pizza ausgesetzt. Sie leben quasi davon. Durch das kaloriengeladene Nahrungsangebot passen sich die für den Fettstoffwechsel zuständigen Gene an die Verwertung ungesunden Fastfoods an. Das erklärt auch ihre vergrößerte Leber.

Zwar sind die Zahlen noch nicht zuverlässig, denn die Anzahl der untersuchten Tiere ist viel zu gering. Auch müssten die Wissenschaftler mehr über die Funktionsweise der betroffenen Genabschnitte in Erfahrung bringen.

Für die Forscher ist diese Beobachtung dennoch hochinteressant: Sie vermuten, dass es sich bei der genetischen Veränderung um einen gerade ablaufenden Evolutionsprozess handelt und dass, in nicht allzu ferner Zukunft, eine neue Mäuseart entstehen könnte: Die Fastfood-Maus.

Foto: Charles Homler, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

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