EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat sich pessimistisch zu den aktuellen Krisen in der EU geäussert.
Vor Studenten in Luxemburg lehnte er die Unabhängigkeit Kataloniens wie auch eine EU-Vermittlung ab. Er sei sehr besorgt über die Lage.
“Uns erreichen Appelle feierlichster Art aus allen Teilen der Welt, Juncker soll vermitteln. Tut er nicht. Tut er nicht, weil dann die Kommission oder Präsident Tusk oder der Europäische Rat sich in Bewegung setzen würden.
Wenn eine Partei nur um Vermittlung fragt, dann wird dies zu erheblichen Verwerfungen in der Europäischen Union führen, und deshalb kann man das nicht, darf man das nicht tun.”
Auch beim Thema Brexit sah Juncker keinen Anlass zu Optimismus. Die Verhandlungen mit London seien schwieriger als erwartet.
Die Briten wie auch die EU würden jeden Tag neue Probleme entdecken, so Juncker.
Deswegen müsse man sich auf einen langen Prozess einrichten. Die EU habe gedacht, alle Scheidungsfragen rasch klären zu können. Unmöglich.
Junckers Äusserungen, vor allem zur Katalonien-Krise, kamen für viele Beobachter überraschend.
Seine demonstrative Stärkung der Madrider Regierung könnte letztendlich zu einem Scheitern der Unabhängigkeitsbestrebungen der Separatisten führen hiess es.
Junckers Rede über die Zukunft Europas an der Universität von Luxemburg.