Wie geht es weiter in der autonomen Kurdenregion im Nordirak?

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Von Euronews
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Iraks Ministerpräsident Haider Al-Abadi hat die Kurden zum Dialog aufgefordert. Das Unabhängigkeitsreferendum, das Ende September stattfand, hatte er für verfassungswidrig erklärt.

Haider al-Abadi, irakischer Ministerpräsident erklärte: “Das kurdische Referendum und dessen Ergebnis sind vorbei, es gehört jetzt der Vergangenheit an. Wir hatten gehofft, dass sie es abbrechen. Wir haben den Kurden gesagt, dass sie es zurücknehmen sollen. Soweit wir betroffen sind, existiert es auch nicht. Wir haben es annulliert. Wir brauchen ein gegenseitiges Verständnis und eine nationale Partnerschaft, basierend auf der Verfassung.”

In der strategisch wichtigen nordirakischen Stadt Kirkuk scheint nur wenige Tage nach dem Einmarsch der irakischen Truppen wieder Normalität einzukehren. Doch viele Kurden haben die Stadt verlassen.

Eine arabischer Einwohner der Stadt Kirkuk erzählt: “Die Kurden sind gegangen, wir wissen nicht, warum. Ihre Angst ist unbegründet. Wir rufen unsere Brüder, die Kurden, die uns verlassen haben, auf, zurückzukommen. Nichts hat sich verändert. Wir sind alle unterdrückt und arme Leute.”

In der Hauptstadt der autonomen Region Kurdistan, Erbil, beobachtet man die jüngsten Entwicklungen mit Sorge. Die kurdischen Kämpfer hatten Kirkuk den irakischen Militärs fast widerstandslos überlassen.

Ein kurdischer Einwohner aus Erbil sieht das Problem darin, dass die Kurden der Region gespalten sind: “Es sieht nach einem internationalen Verrat der kurdischen Nation aus. Leider sind wir mit einer Situation konfrontiert, in der wir alles, was wir vorher hatten, verloren haben. All diese Verluste sind ein Ergebnis davon, dass die Kurden uneins sind.”

In der autonomen Region konkurrieren seit den 90er Jahren zwei politische Lager miteinander, die zwischenzeitlich schon zur Zweiteilung der Kurdengebiete im Nordirak führte.

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