Starthilfe für Start-ups: "Netzwerken!"

Starthilfe für Start-ups: "Netzwerken!"
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Das European Start-up Network und nationale Start-up-Verbände: wichtige Stützen für Europas Gründer

Wie lassen sich Start-ups in Europa auch wirklich auf Erfolgskurs bringen? Nur drei Prozent der Start-ups, die heute in der Europäischen Union gegründet werden, entwickeln sich auch weiter. Warum?

Angst vor dem Scheitern

Karen Boers, Direktorin des European Startup Network: “Ich sehe da zwei Hauptgründe, warum sie es nicht schaffen, bis zu ihrem vollen Potenzial zu wachsen: Zuerst einmal die Angst vorm Scheitern, das ist Teil der europäischen DNA. Und zweitens die fragmentierten Märkte. Start-ups müssen 28 verschiedene Geschäftsumfelder erobern, um paneuropäisch zu sein.”

Um Start-ups auf die Beine und beim Wachsen zu helfen und europaweit die Gründerkultur zu fördern, riefen 2016 mehrere nationale Start-up-Verbände das europäische Netzwerk ins Leben. Die deutsche Partnerorganisation und Mitbegründerin stieg allerdings in diesem Sommer nach Meinungsverschiedenheiten wieder aus.

“Teamleader” – eine belgische Erfolgsgeschichte

Ein Start-up, das dank des Netzwerks die Hürden überwinden konnte, und eine der jüngsten Erfolgsgeschichten Belgiens ist Teamleader in Gent. 2012 gegründet, bietet die Firma kleinen und mittelständischen Unternehmen Abonnements für Programme im Internet an, die ihnen bei Kundenbetreuung, Projektmanagement und Abrechnung helfen. Chef Jeroen De Wit, noch keine dreißig, bilanziert stolz: “In fünf Jahren haben wir uns von Belgien auf sechs europäische Länder ausgedehnt, haben heute 170 Kollegen und versuchen, 40.000 bis 50.000 Leuten, die sich täglich auf unserer Plattform einloggen, zu helfen, smarter zu arbeiten.”

Teamleader-Gründer Jeroen De Wit über die Erfolgsgeschichte von TeamleaderDE</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/worksmarter17?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#worksmarter17</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/factoryberlin?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#factoryberlin</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/productivity?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#productivity</a> <a href="https://t.co/KolO0mG84J">pic.twitter.com/KolO0mG84J</a></p>&mdash; BerlinValley (BerlinValley) May 18, 2017

Wachstumspillen für Europas Start-ups

  • Europa mangelt es nicht an innovativen Ideen oder Unternehmergeist. Doch nur etwa 40 Prozent der neuen Unternehmen schaffen es über die kritischen ersten sieben Jahre hinaus.
  • Nur 3 Prozent wachsen weiter. Doch wenn sie dies schaffen, sind sie Europas Job-Motor: 6 Prozent der Unternehmen schaffen 50 Prozent aller neuen Stellen, und davon sind Start-ups, die zu größeren Unternehmen aufstiegen, ein wichtiger Teil.
  • Start-ups und wachsende junge Unternehmen nennen Zugang zu Finanzierung, regulatorische Hürden und die Suche nach den passenden Partnern als Haupthindernisse für ihr Geschäft in Europa.
  • Die EU bemüht sich, das richtige “Ökosystem” für Start-ups zu schaffen und ihr Wachstum zu fördern. Dazu gehören Initiativen für die Förderung von Innovationen, Hilfe beim Zugang zu Finanzierung, Anreize für gescheiterte Gründer, es ein zweites Mal zu versuchen, und Steuererleichterungen.
  • Initiativen aus der Gründerszene zur Unterstützung von Startups boomen ebenfalls, wie zum Beispiel das European Startup Network und nationale Verbände.

Nützliche Links

Das Unternehmen sitzt inzwischen fest im Sattel. Der Umsatz hat sich in zwei Jahren verzehnfacht und ist über die kritische Masse hinweggekommen, an der Start-ups oft scheitern. Jeronen De Wit will noch weitere Märkte erobern und neue Stellen schaffen: “Dank des European Startup Network nehmen wir an internationalen Konferenzen teil und kommen dort an potenzielle Kunden und Investoren heran. Und wir bekommen Kontakte zu lokalen Ökosystemen, die uns beim Wachsen helfen.”

Was ist ein ideales “Ökosystem” für ein Start-up?

Karen Boers: “Das ideale Ökosystem für Start-ups hat seine Stärken in vier Bereichen: zuerst und am wichtigsten die Kunden, zweitens Talente zum Einstellen, drittens andere Start-ups und Unternehmer, von denen man lernen kann, und viertens Investoren, um das Wachstum zu finanzieren.”

Um diese Voraussetzungen zu schaffen, hat die EU für Start-ups eine Reihe von Hilfen bei der Innovation und beim Zugang zu Finanzierung eingerichtet. Weitere Ziele sind auch, Gründern eine zweite Chance zu geben, wenn sie mit dem ersten Unternehmen gescheitert sind, sowie Steuererleichterungen.

Wer Unterstützung von einem Netzwerk sucht, kann sich entweder an seine nationale Start-up-Vereinigung als auch an das Europäische Netzwerk wenden.

Deutschland:
Bundesverband Deutsche Startups

Österreich:
Bundesverband Deutsche Startups Österreich
Austrian Startups

Schweiz:
Startup.ch&
Swiss Startup Association

EU:
European Startup Network

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Sauberer Wasserstoff: ein Puzzle-Teil zur Dekarbonisierung der Schwerindustrie

Die EU-Windindustrie muss anfangen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen

EU-Cluster fördern Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und Innovation