Vergewaltigung als "nationale Pflicht"? Aufschrei in Ägypten

Vergewaltigung als "nationale Pflicht"? Aufschrei in Ägypten
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Von Alexandra Leistner
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Mit seiner umstrittenen Ansicht hat der Mann eine Welle der Empörung ausgelöst.

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Ein ägyptischer Anwalt hat die Vergewaltigung oder Belästigung von Frauen in freizügiger Kleidung als “nationale Pflicht” bezeichnet.

Seine umstrittene Ansicht äußerte Nabih al-Wahsh im Rahmen einer Fernsehdebatte über einen Gesetzenwurf zur Prostitution.

Bei der Podiumsdiskussion fragte er: “Würden Sie akzeptieren, dass ein Mädchen mit einem halb entblößten Oberschenkel auf der Straße läuft? Es ist eine patriotische, eine nationale Pflicht, sie zu belästigen und zu vergewaltigen”.

Sein Kommentar löste in Ägypten eine Welle der Empörung aus. Der Frauenrat kündigte daraufhin an, gegen den Anwalt und den Fernsehsender Klage einzureichen.

Das Gremium forderte Medien zudem auf, Personen die solch kontroverse Aussagen über Frauen machen, keine Plattform zu bieten.

Erst vor wenigen Wochen wurde die ägyptische Hauptstadt Kairo in einer Umfrage zur gefährlichsten Megastadt für Frauen auf der Welt erklärt.

In einer Studie des ägyptischen Zentrums für Frauenrechte aus dem Jahr 2008 gaben 83 Prozent der Frauen in Ägypten an, bereits sexuell belästigt worden zu sein. 62 Prozent der Männer gaben zu, Frauen belästigt zu haben.

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