Polen erinnern an den Mann (54†), der sich aus Protest selbst verbrannte

Polen erinnern an den Mann (54†), der sich aus Protest selbst verbrannte
Copyright 
Von Kirsten Ripper mit AFP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

In Warschau haben mehr als 1.000 Menschen an einem Gedenkmarsch für den Mann teilgenommen, der sich aus Protest gegen die Regierung angezündet hatte.

WERBUNG

An der Stelle, an der sich Piotr Szczesny (54†) am 19. Oktober selbst verbrannt hatte, haben sich an diesem Montagabend etwa 1.000 Menschen versammelt, um an ihn zu erinnern.

Piotr Szczesny hatte gerufen “Ich protestiere”, bevor er Feuer an sich legte. Er starb eine Woche später im Krankenhaus, aber Piotr Szczesny hinterließ eine Art politisches Manifest.
Darin schrieb er, dass er gegen die Einschränkung der Bürgerrechte durch die Machthabenden protestieren” wolle, gegen das “Nichteinhalten der demokratischen Regeln” durch die regierende Partei und gegen die Zerstörung des unabhängigen Rechtssystems. Er wollte mit seinem Tod möglichst viele Menschen aufrütteln und sie zum Aufbegehren gegen die Regierung auffordern.

Die Demonstranten marschierten schweigend zum Hauptquartier der Regierungspartei PiS, wo sie dann lautstark gegen deren Politik protestierten. Zuvor war der Aufruf von Piotr Szczesny verlesen worden.

Vom PiS-Vositzebden Jaroslaw Kaczynski hatte Piotr Szczesny geschrieben, dieser habe “Blut an seinen Händen”. Der Mann, der sich selbst anzündete, erklärte, die Polen sollten die Regierung absetzen, bevor diese das Land völlig zerstöre. “Ich liebe die Freiheit über alles, deshalb habe ich entschieden, mich selbst zu verbrennen, und ich hoffe, dass mein Tod die Gewissen aufrüttelt.”

March of Silence in Warsaw. Remembering Piotr Szczęsny who burned himself in protest against the government breaking democracy rules. pic.twitter.com/UBrAxCA1yz

— Monika Sieradzka (@mo_sieradzka) 6. November 2017

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Angst vor Wahlmanipulation: Hunderttausende protestieren in Warschau

Warnung der USA: Agentengesetz könnte Georgiens EU-Beitritt behindern

Proteste in Georgien: Demonstranten greifen Journalisten an