Interview: "Neue Kunstsammler treiben die Preise nach oben"

Interview: "Neue Kunstsammler treiben die Preise nach oben"
Von Euronews
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Das Gemälde Salvator Mundi von Leonardo da Vinci wurde für 450 Millionen Dollar versteigert, ein Rekord. Wir haben mit der Kunstexpertin Aude Fonlupt über diesen schier unvorstellbaren Preis gesprochen.

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Leonardo da Vincis “Salvator Mundi” ist das neue teuerste Kunstwerk der Welt. Bei Christie’s wurde es jetzt für mehr als 450 Millionen Dollar versteigert. Experten hatten es auf rund 100 Millionen geschätzt.

450 Millionen Dollar, die meisten Menschen können sich kaum vorstellen, dass man derart viel für ein Kunstwerk ausgibt. Wir haben uns mit der Auktionatorin und Kunstexpertin Aude Fonlupt gesprochen.

Wolfgang Spindler, euronews
Gemälde werden immer teuerer und finden einen Käufer – was passiert da gerade auf dem Kunstmarkt?

Aude Fonlupt, Kunstexpertin
Man muss wissen, dass wir schon seit einiger Zeit auf dem Kunstmarkt die Herausbildung einer neuen Sammlerschicht beobachten. Sie kommen aus Russland oder Schwellenländern wie Indien, Brasilien oder China. Letztlich ist es ganz einfach: Je mehr Sammler es gibt, umso höher sind die Preise, denn alle suchen das große Meisterwerk für ihre Sammlung oder ihr künftiges Museum.

euronews
Es werden ja unvorstellbare Vermögen auf dem Kunstmarkt ausgegeben.

Aude Fonlupt
Wenn wir uns alles ein wenig im Kontext anschauen und vergleichen, dann sind 450 Millionen zwar sicherlich eine enorme Summe, aber würde man ein Fußballteam mit einem Bild da Vincis zusammenstellen, dann hätte man für dasselbe Geld zwei Spieler, zwei sehr gute, Neymar und Messi. Das ist aber alles. 450 Millionen Dollar, das ist viel Geld, aber verglichen mit dem Fußball oder dem Immobilienmarkt, ist das gar nicht mal so verrückt.

Wer das Bild ersteigert hat, ist unbekannt. Spekuliert wird über einen Käufer aus Asien. Und auch der neue Louvre in Abu Dhabi könnte der künftige Ausstellungsort Salvator Mudi sein.

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