Der türkische Staatspräsident weilt zu einem zweitägigen Besuch in Griechenland. Nach Einschätzung politischer Kommentatoren will sich Erdogan auf diesem Weg wieder der Europäischen Union annähern.
Recep Tayyip Erdogan ist zu einem Staatsbesuch in Athen eingetroffen. Empfangen wurde er von Außenminister Nikos Kotsias, auf dem Plan stehen unter anderem Treffen mit Präsident Prokopis Pavlopoulos und Regierungschef Alexis Tsipras.
Nach Einschätzung von Konstantinos Filis, Leiter des Instituts für Internationale Beziehungen in Athen, verfolgt Erdogan mit seinem Griechenland-Besuch unter anderem das Ziel, das türkisch-europäische Binnenklima zu normalisieren.
„Es ist ein Versuch des türkischen Präsidenten, die Spannungen mit der Europäischen Union abzubauen. Die türkische Wirtschaft ist sehr von europäischem Geld abhängig und Erdogan sieht voraus, dass es in Hinblick auf die Beziehung zu den USA einen negativen Ausblick geben könnte“, so Filis.
Das einst angespannte Verhältnis zwischen Griechenland und der Türkei hat sich unter Erdogan deutlich verbessert, bereits als Ministerpräsident war er 2004 und 2010 in Athen.
Euronews-Reporterin Nikoleta Kritikou kommentiert:
„Erdogans Besuch wird als Versuch Ankaras eingeschätzt, sich über den griechischen Weg wieder der EU anzunähern. Es wird zahlreiche Gespräche über Themen geben, die beide Länder angehen. Im Laufe der Diskussionen wird sich zeigen, ob der Besuch für beide Seiten konstruktiv ist.“