Am Tag nach der umstrittenen Entscheidung der US-Regierung zur Anerkennung Jerusalems als israelischer Hauptstadt ist es in den Palästinensergebieten zu gewaltsamen Unruhen mit zahlreichen Verletzten gekommen. Demonstranten setzten unter anderem Autoreifen in Brand. Insgesamt lieferten sich Hunderte Palästinenser im Westjordanland und Gazastreifen Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten. Die Armee bestätigte, dass auf zentrale Anstifter, die Anweisungen ignoriert hätten, geschossen wurde. Dem palästinensischen Gesundheitsministerium zufolge wurden bei den Unruhen bisher mindestens 20 Palästinenser verletzt, ein Mann schwebe in Lebensgefahr. Die israelische Armee verstärkte laut eigenen Angaben ihre Truppen im Westjordanland.
Eine baldige Entspannung der Situation scheint nicht in Sicht, so auch Richard Engel, Korrespondent des euronews-Partners NBC News aus Ramallah. "Die Ausschreitungen dauern jetzt seit Stunden an und werden wohl noch Stunden weiter gehen, vielleicht sogar noch sehr viel länger. Unter den Palästinensern ist von einem neuen Aufstand die Rede, einer neuen Intifada, einem neuen Weg, um ihre Forderungen durchzusetzen. Sie sagen, dass der Friedensprozess, an dem sie jahrzehntelang beteiligt waren, nicht mehr funktioniert. Sie sagen, dass sich mit der Rede von Präsident Trump erwiesen habe, dass die USA kein unparteiischer Vermittler seien und dass sie jetzt einen anderen Weg gehen, den der Straße."