SIPRI-Studie: Waffenverkauf nimmt zu

Huthi-Kämpfer im Jemen
Huthi-Kämpfer im Jemen Copyright REUTERS/Mohamed al-Sayaghi
Von Andrea Büring
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Während gestern der Friedensnobelpreis an die Anti-Atomwaffen-Kampagne Ican verliehen wurde, verzeichnet das schwedische Institut für Friedensforschung SIPRI einen Anstieg von Waffenverkäufen.

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Auf der Welt wurden wieder mehr Waffen verkauft. So stieg im vergangenen Jahr der Umsatz der größten Rüstungsunternehmen auf mehr als 315 Milliarden Euro. Das ist ein Anstieg von fast 2% gegenüber dem Vorjahr, berichtet das schwedische Friedensforschungsinstitut SIPRI. Fünf Jahre lang waren die Waffenverkäufe zuvor zurückgegangen. Auf lange Sicht betrachtet haben sie seit 2002 aber um fast 40% zugenommen.

Krisenherde

Der jüngste Anstieg liegt in den anhaltenden politischen Spannungen und militärischen Konflikten begründet. wie in der Ostukraine, in Syrien und Lybien. Darüber hinaus bauen mehrere Staaten eine eigene Rüstungsindustrie auf. Südkorea ist so ein Beispiel angesichts der Drohgebährden aus dem Norden.

US-Geschäfte

Kein anderes Land profitiert so sehr von der steigenden Nachfrage wie die USA. Amerikanische Rüstungsriesen wie Lockheed Martin haben zusammen den Löwenanteil am Markt. Ihre Geschäfte nahmen um 4% zu.

In Europa konnten nur Konzerne aus Großbritannien und Deutschland ihre Verkaufszahlen verbessern. Allein in Deutschland stiegen die Verkäufe um fast 7 Prozent, vor allem wegen der Nachfrage nach dem "Leopard2"-Panzer. Einen Anstieg der Zahlen verzeichneten auch transnationale Konzerne wie Airbus.

Chinas Dunkelziffer

Russische Rüstungskonzerne verkauften ebenfalls mehr Kriegsgerät. Chinesische Waffengeschäfte wurden bei der Statistik nicht berücksichtigt, weil SIPRI die offiziellen Zahlen anzweifelt. Da jedoch China bei den Verkäufen weit vorne mitmischt, dürften 2016 weltweit sogar weit mehr Waffen verkauft worden sein als SIPRI für 2016 ermittelt hat.

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