Venezuelas Opposition: Zerstückelt und uneins

Venezuelas Opposition: Zerstückelt und uneins
Von Euronews
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Nach Angaben von Staatspräsident Nicolas Maduro haben die regierenden Sozialisten bei der Wahl über 90 Prozent der ausgeschriebenen Bürgermeisterposten erlangt. euronews-Reporter Alberto de Filippis hat sich in Caracas bei der Opposition umgehört.

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Deutlicher Erfolg für die regierenden Sozialisten bei den Regionalwahlen in Venezuela. Mindestens 90 Prozent der ausgeschriebenen Bürgermeisterposten gingen an die Sozialisten, erklärte Staatspräsident Nicolas Maduro. Die wichtigsten Oppositionsparteien waren aus Protest gegen die Regierung aber gar nicht erst angetreten. Präsident Maduro erklärte, die Parteien, die die Abstimmung boykottiert hätten, würden von der Präsidentenwahl im kommenden Jahr ausgeschlossen.

Oppositionspolitiker Kiko Bautista meint: „Der größte Fehler war, die Geschlossenheit der Opposition zu zerstören. Die Menschen waren der Meinung, dass Einigkeit der Schlüssel zum Wahlsieg gewesen wäre. Die Führung war nicht in der Lage, mit den Menschen zu kommunizieren. Stattdessen hat sie ihnen Anweisungen gegeben, indem sie zum Boykott der Abstimmung aufgerufen hat."

Jesús Torrealba, ehemaliger Generalsekretär des Oppositionsbündnisses MUD, beklagte, er sei beim Wahlgang von Regierungsanhängern bedroht worden. Er wirft den Sozialisten von Präsident Maduro Manipulation vor.

„Das ist eine Katastrophe. Wenn wir Venezuelas Probleme auf friedliche Weise lösen wollen, muss das mit großer Beteiligung des Volkes geschehen", so Torrealba. „Hier wurde das Recht auf Meinungsäußerung angegriffen. Die Regierung hat betrogen, indem sie den Bürgern das Recht zur Abstimmung genommen hat. Andererseits war die Opposition zerstückelt und uneins. Die Bürger haben auch ihr nicht getraut", sagte er.

euronews-Reporter Alberto de Filippis berichtet aus Caracas: „Wieder eine Abstimmung in Venezuela, doch diesmal scheint das Volk nicht mehr an das Wahl-Prozedere geglaubt zu haben. Wir haben nur sehr wenige Leute gesehen, die abgestimmt haben. Anders als die Regierung behauptete, waren viele Wahllokale menschenleer."

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