Amnesty: Scharfe Kritik an EU-Staaten

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Von Euronews
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Die Menschenrechtsorganisation wirft den Ländern vor, Misshandlung und Folter in libyschen Haftzentren zu unterstützen.

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Amnesty International wirft den Mitgliedsländern der Europäischen Union vor, systematische Menschenrechtsverletzungen in Libyen zu unterstützen. In einem Bericht schildert die Organisation Ausbeutung und Misshandlung von zehntausenden Menschen in Haftzentren des nordafrikanischen Staates.

Matteo de Bellis von Amnesty sagte: „Wir zeigen die Einzelheiten der Menschenrechtsverletzungen auf, denen Flüchtlinge und Migranten in Libyen ausgesetzt sind. Wir sprechen hier von willkürlicher Verhaftung, Folter und anderen Misshandlungen - oft um Lösegeld von den Menschen zu erzwingen, wenn diese in staatlichen Haftzentren eingesperrt sind. Wir beschreiben, wie europäische Regierungen mit den libyschen Behörden zusammenarbeiten, wie diese Kooperation Menschen in die Falle laufen lässt und sie in der Folge Menschenrechtsverletzungen aussetzt.“

Markus Beeko von Amnesty International Deutschland ergänzte: „Die EU-Mitgliedsstaaten machen sich wissentlich zu Komplizen eines für schwerste Menschenrechtsverletzungen verantwortlichen kriminellen Systems. (...) Die EU-Staaten handeln verantwortungslos, wenn sie unter den gegebenen Umständen die libysche Küstenwache mit Technik und Experten dabei unterstützen, Menschen auf hoher See aufzugreifen und sie in die systematische Hölle der libyschen Haftzentren zu bringen."

Amnesty fordert von den EU-Staaten, Druck auf Libyen auszuüben, um Misshandlungen unverzüglich zu beenden und die Freilassung der Inhaftierten zu erwirken.

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