Putins Jahrespressekonferenz: US-Wahlkampf-Einmischung ist "erfunden"

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Von Euronews mit dpa
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Zum jährlichen Großereignis akkreditierten sich mehr als 1600 Journalisten aus dem In- und Ausland.

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Russlands Präsident Wladimir Putin hat den politischen Gegnern von US-Präsident Donald Trump vorgeworfen, die mutmaßliche Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf "erfunden" zu haben. Das sagte der 65-Jährige bei seiner traditionellen Jahrespressekonferenz in Moskau.

"All das ist von den Leuten erfunden worden, die sich gegen Trump richten, um seine Arbeit zu delegitimieren. Ich bin sicher, dass wir unsere Beziehungen im Interesse der Amerikaner und Russen normalisieren und sie weiterentwickeln werden, um mit den gemeinsamen Bedrohungen fertig zu werden", so Putin.

In den USA prüft derzeit ein Sonderermittler, ob es im Wahlkampf illegale Absprachen von Trumps Team mit russischen Vertretern gab. Zum Konfliktthema Ukraine sagte Putin:

"Die Effektivität ist natürlich sehr gering. Und meiner Meinung nach vor allem aufgrund der destruktiven Position der Kiewer Regierung. Sie haben nicht die Absicht, das Minsker Abkommen umzusetzen und den wirklichen politischen Prozess in Gang zu setzen, der durch das Abkommen über den Donbass-Sonderstatus abgeschlossen werden kann". Zudem kündigte Putin an, als unabhängiger Kandidat in den Präsidentschaftswahlkampf zu gehen. Putins Wiederwahl im März 2018 gilt als sicher, es wäre seine vierte Amtszeit. Er hatte in den Jahren 2000, 2004 und 2012 die russische Präsidentschaftswahl gewonnen. Derzeit liegen seine Zustimmungswerte bei mehr als 80 Prozent.

Der Präsident erklärte, der Opposition fehle ein starker Kandidat, um ihn herauszufordern. Seine Gegner würden eine Menge Lärm erzeugen, hätten der Nation aber wenig zu bieten. Traditionell treten Politiker der kommunistischen Partei und der ultranationalistischen LDPR gegen Putin an. Der Oppositionspolitiker Alexej Nawalny darf wegen einer Verurteilung nicht bei der Wahl kandidieren.

Über die Jahre ist es zu einem Ritual geworden, dass die Journalisten bei der Jahrespressekonferenz mit bunten Plakaten und auffälliger Kleidung versuchen, auf sich aufmerksam zu machen. In den vergangenen Jahren dauerte das Spektakel häufig zwischen drei und vier Stunden.

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