Der Alibaba-Ableger Ant Financial und Zahlungstransferdienst MoneyGram heben milliardenschwere Kaufvereinbarung auf
Aus Sorge um die nationale Sicherheit hat ein US-Regierungsausschuss den Verkauf des texanischen Zahlungstransferdiensts MoneyGram an den chinesischen Online-Händler Alibaba verboten – das gaben beide Konzerne bekannt. Der Regierungsausschuss zur Kontrolle von Auslandinvestitionen in den USA (Committee on Foreign Investment in the United States, CFIUS) hatte laut Insidern („Reuters“) der geheimen Beratungen Zweifel an der Sicherheit der Daten von US-Bürgern. Der Alibaba-Ableger Ant Financial und Moneygram hoben daraufhin ihre 1,2 Milliarden Dollar (eine Milliarde Euro) schwere Kaufvereinbarung vom vergangenen April auf.
Die USA hatten zuletzt mehrfach Übernahmen durch Chinesen verboten – so etwa die 1,3 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) schweren Kaufpläne einer US-Beteiligungsgesellschaft mit China-Verbindungen für den Halbleiter-Hersteller Lattice Semiconductor. Wegen US-Bedenken gab auch eine chinesische Investorengruppe den Einstieg beim digitalen Kartendienst Here auf, der mehrheitlich BMW, Daimler und Audi gehört.
MoneyGram ist der zweitgrößte Anbieter von Geldüberweisungen in der Welt. Das Unternehmen ist in mehr als 200 Ländern mit 347.000 Filialen vertreten.
Das chinesische Internetwarenhaus Alibaba zählt zu den zehn größten und wertvollsten Unternehmen der Welt, hat 2016 Walmart (USA) als weltweit größter Einzelhändler überholt und ist an der Börse 486,27 Milliarden US-Dollar (404 Milliarden Euro) wert (November 2017). Zu den Investoren, die an der jüngsten Finanzierungsrunde der Alibaba-Finanztochter Ant Financial Services teilgenommen haben, zählt unter anderem der staatliche chinesische Investitionsfonds.
su mit Reuters